Michael Nether on stage

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In den späten 1960er Jahren zog Michael Nether nach Berlin, wo die Stadt junge Intellektuelle und Künstler anzog. Protestdemonstrationen, Happenings und die Kommune 1 prägten das Bild dieser Zeit, während legendäre Konzerte mit Größen wie Bob Dylan und Klaus Kinski neue Lebensgefühle verkörperten. Nether war als Fotograf stets nah am Geschehen, auch bei internationalen Filmstars wie Claudia Cardinale und Roman Polanski. Sein erstes bedeutendes Foto entstand während einer Studentendemonstration 1969 an der Gedächtniskirche, das die Aufbruchstimmung einer ganzen Generation einfing. Mit einer geschickten Komposition zeigt das Bild Menschenmassen, die sich durch die Straßen schlängeln, während die Polizei präsent ist. Gegen Ende der 1970er Jahre kehrte Nether in seine schwäbische Heimat zurück und gründete mit einem Partner ein eigenes Unternehmen. Er arbeitete für Werbeagenturen, unter anderem bei Porsche, und etablierte sich als Fotokünstler mit einer Galerie in Bietigheim-Bissingen. Seine Arbeiten umfassen Porträts von Prominenten wie Wolf Biermann und Woody Allen sowie Aufnahmen des Stuttgarter Balletts und Menschen „von der Straße“. Nether gelingt es, in seinen Fotografien einen leisen Dialog mit den Abgebildeten zu schaffen. Heute liegt sein Hauptinteresse in der Porträt- und Aktfotografie.