Sonderschullehrerinnen als professionelle Mütter?

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Der Lehrberuf als spezifischer Frauenberuf werde erst in jüngster Zeit näher wissenschaftlich beleuchtet. In diesem Zusammenhang standen vor allem Lehrerinnen an allgemeinen Schulen im Mittelpunkt des Interesses; der Berufsbereich der Sonderschullehrerinnen im Kontext ihrer Tätigkeit mit behinderten Kindern blieb dagegen weitgehend unerforscht. Auf diese Leerstelle in der bisherigen Forschung richtet sich das Interesse des vorliegenden Bandes. Die berufliche Arbeit in der Sonderschule ist von einer besonderen Hausarbeitsnähe und Mütterzentriertheit geprägt, die dem Berufsfeld sowohl die nötige Anerkennung versagt, als auch die Belastungssymptome weitgehend im Dunkeln lässt. Berufsbedingtes “Helfen“ in der Sonderschule wird auf der Folie von geschlechtsspezifischen, historischen, soziologischen, psychoanalytischen und sozial-politischen Erklärungsmustern erörtert.