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Kapitel 6, Vorhandene und geeignete gendersensible Ansätze der Psychotherapie: Dieses Kapitel soll veranschaulichen, welche relevanten Arten von Psychotherapie in der Praxis Anwendung finden, und inwieweit diese einen gendersensiblen Ansatz verfolgen bzw. dafür geeignet erscheinen. In diesem Rahmen soll auch die Kernfrage dieser Arbeit bearbeitet werden. In der klinischen und ambulanten Psychotherapie finden eine Vielzahl von psychotherapeutischen Behandlungsansätzen Anwendung. Je nach diagnostiziertem Krankheitsbild und nach Richtung psychotherapeutischer Schule bestehen parallele, evidenzbasierende Behandlungsansätze. Der Erfolg einer Psychotherapie kann über die Indikatoren Dauer der Behandlung bzw. vorzeitige Beendigung der Therapie sowie Therapieerfolg (im engeren Sinne, gemessen am Ende der Behandlung) ermittelt werden. Die Geschlechtszugehörigkeit einer Person als Alleinstellungsmerkmal zur Untersuchung geeigneter Psychotherapien taucht in keiner bislang veröffentlichen Studie auf. Andere Variablen wie z.B. Alter der Patienten, Art und Schwere des Krankheitsbildes, ambulante oder stationäre Therapie nehmen neben der Genderidentität erheblichen Einfluss auf den Therapieerfolg (Rohde & Marneros, 2007). Eine gendersensible Psychotherapie zeichnet sich schon zu Beginn dadurch aus, dass der Patient oder die Patientin eine Wahlmöglichkeit bezüglich des Geschlechts des Therapeuten/ der Therapeutin hat. Diese nicht zu vernachlässigende Option kann bereits zu Beginn einer Behandlung zu Offenheit und Compliance des Patienten beitragen. Obwohl Studien (Bowman et. al. 2001) darauf hinweisen, dass die Geschlechtszugehörigkeit der Therapeuten nur eine geringe Bedeutung für den Therapieerfolg hat, wird in der Literatur die Meinung vertrete, dass die Geschlechterpassung, also weibliche Therapeutin und weibliche Patientin sowie männlicher Therapeut und männlicher Patienten, zu den erfolgreichsten Behandlungen führt. Die Diskrepanz beider Meinungen sei darauf zurückzuführen, dass Patienten und Therapeuten in den Studien im statistischen Sinne unabhängig voneinander behandelt wurden (Rohde & Marneros, 2007). Erwähnenswert erscheint auch, dass sämtliche Studien als quasi- experimentelles Design auf psychoanalytische Kurzzeittherapien angewandt wurden und keine anderen Therapieformen in die Studie mit eingingen. Als Bezugsgröße zur Auswahl der Patienten wurde jeweils nur das biologische Geschlecht gewählt. Die empfundene Geschlechtszugehörigkeit bzw. Genderidentität eines Patienten war nicht Gegenstand vorliegender Studien. Letztendlich kann nicht generell von einer richtigen oder falschen Patienten- Therapeuten Zuordnung gesprochen werden. Persönliche Präferenzen der Patienten, individuelle Lebens- und Lerngeschichte, fachliche Eignung des Therapeuten und Sympathie gegenüber dem Anderen sind Variablen, welche jede personelle Konstellation innerhalb einer Psychotherapie beeinflussen. Um nun verschiedene Arten der Psychotherapie nach ihrer vorhandenen oder möglichen Eignung eines gendersensiblen Ansatzes zu bewerten, soll für die vorliegende Arbeit eine Kategorisierung von Therapien vorgenommen werden. Grundsätzlich werden in Studien immer wieder stützende sowie deutende Therapieformen unterschieden. Auch die Einteilung in Einzel- und Gruppentherapien dient einer groben Unterscheidung verschiedener Therapieangebote.
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Gendersensible Psychotherapie. Ein Behandlungsansatz in Theorie und Praxis, Christian Brockhaus
- Taal
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- 2018
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- (Paperback)
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