Die Party Queen von Manhattan

Obwohl ich das braune Tierchen, das über mein Parkett huschte, nur aus dem Augenwinkel gesehen hatte, wusste ich sofort, dass es eine Kakerlake war - die dickste, die ich je gesehen hatte. Bevor sie unter dem Bücherschrank verschwand, schrammte sie haarscharf an meinen Füßen vorbei. Ich aktivierte die Chakrenatmung, die ich in einem indischen Ashram gelernt hatte, um mich zu beruhigen. Nach ein paar Minuten war ich bereit zum Gegenangriff. Zuerst rettete ich Millington, die sich ebenfalls erschrocken hatte. Dann sprang ich in meine Stiefel, öffnete die Wohnungstür für die Kakerlake und sprühte ein starkes Insektengift in allen Räumen. Als das Telefon klingelte, war es Penelope. In meiner Panik hätte ich fast nicht abgehoben, doch sie war eine der wenigen Personen, bei denen ich im Notfall Zuflucht suchen konnte. „Pen, ich wurde von der größten Kakerlake in Manhattan überfallen! Was soll ich machen?“ fragte ich. „Bette, ich muss dir was Wichtiges erzählen!“ begann sie, ungerührt. „Wichtiger als die Killerkakerlake?“ „Avery hat mir einen Heiratsantrag gemacht!“ Verdammte Axt. Ich schaltete auf Autopilot um und gratulierte, während ich innerlich tobte. Sie erzählte von dem Antrag, den ihre Eltern miterlebt hatten, und dass sie zwei Ringe bekommen hatte. Ich war schockiert. Wo war meine alte Freundin geblieben, die sich nie für Verlobungsringe interessiert hatte? Ich war neidisch, denn für mich lag eine Verlobung in weite