Architectura

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Der Verfasser eines Buches aus dem Jahr 1598 wird als Architekt bezeichnet, was zu der Annahme führte, dass Wendel Dietterlin, ein Baumeister aus Stuttgart, bereits kurz vor seinem Tod einen ersten Teil seines architektonischen Werkes vollendet hatte. Er selbst betrachtete sich jedoch stets als Maler und es ist heute klar, dass er tatsächlich nur in der Konstruktion der fünf Säulenordnungen tätig war. Sein Werk umfasste die Gestaltung von Gebälken und Ornamenten, während sein Spezialgebiet die Wand- und Fassadenmalerei war. Ein zweiter Teil seines Werkes erschien im folgenden Jahr in Straßburg und präsentierte Portale, die im Geiste der Säulenordnungen entworfen wurden. In seinen letzten Lebensjahren wandte er sich auch anderen architektonischen Aufgaben zu, doch es sind keine weiteren Werke von ihm erhalten geblieben. Lediglich ein signiertes Gemälde in der Kunsthalle Karlsruhe zeugt von seinem Schaffen. Aus seiner Architektura lassen sich einige Rückschlüsse auf seinen Malstil ziehen, der sich über mehr als 200 Tafeln erstreckt. Wendel Dietterlin, ursprünglich Wendling genannt, wurde um 1550 oder 1551 in Pfullendorf geboren und war ein Pionier in der Kunst der Radierung, die zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen steckte.