Die Beiträge des Bandes vertieften die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem »Missbrauchsskandal« der katholischen Kirche. Thematisiert werden die Ursachen dieser Gewalt sowie ihre Legitimation in religiösen Texten und in der Organisationsstruktur der Kirche. Es wird beschrieben, welche Traumatisierungen aus sexualisierten Gewalterfahrungen von Betroffenen folgen und welche Behandlungsoptionen es für die Täter gibt. Dabei werden unterschiedliche Dimensionen der Formen kirchlicher Gewalt in den Blick genommen wie etwa Gewalt gegen Frauen, ritualisierte Gewalt, Aktenarchive als Grundlage der Aufarbeitung, das Verhältnis der Kirche zum Krieg und die besonderen Merkmale der Kirche als »Täterorganisation«.
Thomas Kron Boeken






Soziologie verstehen
Eine problemorientierte Einführung
Reflexiver Terrorismus
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„Wieso haben die das getan?“ Diese zentrale Frage zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bleibt bis heute unbeantwortet. Das vorliegende Buch zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem es die Komplexität der Gegenwartsgesellschaft als „selbstorganisiert-kritikale Weltrisikogesellschaft“ beschreibt. Die Hybridisierung dieser Gesellschaft wird als Kernelement herausgearbeitet. Es wird argumentiert, dass die in den Sozialwissenschaften übliche Logik der Theorien beim transnationalen Terrorismus zu falschen Erkenntnissen führt. Stattdessen wird der methodologische Kosmopolitismus als konzeptioneller Rahmen weiterentwickelt, um verschiedene gesellschaftstheoretische Perspektiven miteinander zu verknüpfen. Die strategische Evolution von Al-Qaida wird im Kontext einer komplexen, durch die US-Strategie geprägten Welt analysiert, um zu zeigen, dass eine methodologisch-kosmopolitische Perspektive den transnationalen Terrorismus besser erklären kann. Dieser wird als Risiko innerhalb der Weltrisikogesellschaft betrachtet, das die Merkmale eines komplexen, adaptiven Systems aufweist. Die Anpassung der Akteure an ihre Umwelt erfolgt durch wechselseitiges Justieren ihrer Strategien. Der Autor liefert nicht nur eine fundierte Antwort auf die Ausgangsfrage, sondern hinterfragt auch die gängigen Stereotypen der gesellschaftstheoretischen Lagerbildung.
Gefährdungen der Sicherheit werden seit rund einer Dekade in der soziologischen Forschung diskutiert, wobei Hybridität ein zentrales Schlagwort darstellt. Talcott Parsons erkannte, dass alles miteinander verbunden ist und Differenzierungen nur dem analytischen Soziologen möglich sind. Der Titel dieses Buches reflektiert die soziologische Auseinandersetzung mit Einheit und Differenz: Freund und Feind, Krieg und Frieden, Politik und Wirtschaft, Kommunikation und Technik, Sinn und Unsinn – das Eine ist nur im Kontext des Anderen sinnvoll und eröffnet den Bereich des Hybriden. Die vorliegenden Texte markieren verschiedene Beobachterperspektiven auf Hybridität. Dabei wird das Moment der Konstruktion hervorgehoben: Alles Hybride ist sozial konstruiert, da es stets eine Abgrenzung von etwas Nicht-Hybridem erfordert. Hybride können nur als solche bezeichnet werden, wenn sie sich von Eindeutigem abgrenzen lassen. Zudem hat Hybridität Auswirkungen auf soziale Entitäten und das Soziale insgesamt. Die Beiträge stammen von verschiedenen Autoren, die unterschiedliche Aspekte und Perspektiven zu diesem Thema beleuchten.
Die analytische Soziologie in der Diskussion
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Mit seinem Vorschlag, soziale Phänomene mittels einer „Analytischen Soziologie“ aufzuschlüsseln, hat Peter Hedström jüngst die Debatte um eine angemessene soziologische Erklärung – Stichwort: Mechanismen – neu entfacht. In diesem Sammelband diskutieren international renommierte Soziologen diese Fortentwicklung der Analytischen Soziologie. Schwerpunkte der Diskussion sind die epistemologischen Grundlagen der Analytischen Soziologie, die Handlungstheorie sowie die Möglichkeiten agentenbasierter Computersimulationen.
Der Begriff der Individualisierung stellt seit den Anfängen der Soziologie bis zur ausgearbeiteten Individualisierungsthese einen wichtigen Teil der Gesellschaftstheorie dar. Insbesondere in den BA- und MA-Modulen zur Theorie und zur Geschichte der Soziologie, aber auch zur Sozialstrukturanalyse gehört der Begriff der Individualisierung daher zum festen Bestand des Curriculums. Diese Einführung gibt einen systematischen Überblick über die zentralen Facetten des Begriffs und die wichtigsten klassischen Theorien über Individualisierung. Schließlich skizziert sie die Aktualität des Individualisierungsgedankens angesichts des rapiden kulturellen und sozialstrukturellen Wandels in der Gesellschaft der Gegenwart.
Das Lehrbuch bietet einen spannenden Einblick in die gegenwärtige soziologische Theorie in Deutschland. Es werden wichtige Theorien - von Beck über Esser, Joas und Münch zu Schimank - verständlich dargestellt. Zusätzlich liegen dem Buch zwei DVDs mit Interviews der behandelten Theoretiker bei: Ulrich Beck, Hartmut Esser, Hans Joas, Richard Münch und Uwe Schimank im Interview
Der Band bringt verschiedene soziologische Ansätze zusammen, um eine möglichst kohärente Analyse des transnationalen Terrorismus zu erstellen.