Die Souveränität ist die Seele im Staat. So jedenfalls haben es Staatsrechtslehrer seit Jean Bodin formuliert. Welche unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten und Funktionen hat »Souveränität« in unterschiedlichen historischen Kontexten und regionalen Sphären - beispielsweise bei der Staatenbildung, für Föderalismuskonzepte oder innerhalb nationaler Individualität? Müssen, ja dürfen überhaupt Souveränität und Verfassung als Paradoxon aufgefaßt werden? Die Konzeptionen von »Souveränität« hieraufhin zu untersuchen, ist gerade deswegen notwendig, da versucht wird, die »nach-souveräne« Ära zu inszenieren. »Souveränität« erscheint im Kontext des »Werdens Europas«, der weltweiten Ökonomie, der globalen Informationsgesellschaft und supranationaler Zusammenschlüsse als »Relikt«. In dem vorliegenden Sammelband werden englische und deutsche Konzeptionen von »Souveränität« aus unterschiedlichen Epochen (16. bis 20. Jahrhundert) vorgestellt, die verschiedenen europäischen Nationen und Kanada entstammen. Im Mittelpunkt der Beiträge stehen Hobbes, Locke, Schlözer, Kant, Rathenau und Rawls. Der Widerstreit der Konfessionen, der Dualismus von Staat und Kirche, die Entstehung des »frühmodernen« Staates, die »Aufklärung«, die »Nationalstaatsbildung«, die »Industrialisierung« und der »Konstitutionalismus« bezeichnen für dieses Thema Aspekte des historischen Interpretationsrahmens. Die Diskussion um »Souveränität« ist Geschichte, nicht aber Vergangenheit.
Martin Espenhorst Boeken





Wie wurde Frieden in der Vormoderne wissenschaftlich erdacht, konstruiert, wie wurden Friedensverträge gedeutet? In diesem Sammelband werden wissenschaftliche Friedensdiskurse des 18. Jahrhunderts vorgestellt, in denen der Wert des Friedens geschätzt wird, Vorschläge zur Friedenswahrung unterbreitet werden, seine praktische Umsetzung aber auch bezweifelt wird. Während zwischen 1500 und 1800 zunehmend in der Praxis Instrumente der Friedenssicherung erfunden und entwickelt wurden, entstanden gleichzeitig philosophische, historische, politische und theologische Friedenstexte, die einen tiefen Einblick in den vormodernen Umgang mit Frieden bieten. Besonderes Augenmerk wird auf das Phänomen der Missverständnisse in der vormodernen Friedensvertragstheorie gelegt. Dabei wird der Bogen gespannt von Gelehrten wie Rousseau über Moser, Schlözer, Gundling und Justi.
Unwissen und Missverständnisse im vormodernen Friedensprozess
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Peace dealings in Early Modern times resembled more business transactions than anything else, peopled by actors being influenced by their country´s specific circumstances or sometimes by chance alone. The danger of misunderstandings, whether precipitated through false translations or false interpretations, was imminent in all such proccedings. But ignorance too played an active role in both the political and legal background of Early Modern times. This collection of articles is concerned with both the temporal and the thematic contexts of the phenomena of “misunderstanding” and “ignorance.” It provides many insights into the architecture of premodern communication.
Frieden durch Sprache?
Studien zum kommunikativen Umgang mit Konflikten und Konfliktlösungen
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We know that history can be affected - and effected - by language and translations, a primary example being Luther´s translation of the Bible into German. Even the political processes of very complex modern societies are controlled by language processes, including deficiencies and communication misunderstandings. But how was the striving for peace transmitted between the various dynasties and societies in Europe? What was the political and cultural role of language in making and preserving peace? A number of individual studies have addressed the diplomatic methods and strategies of the premodern era, but they did not systematically treat the communicative dimension of peace negotiations of early modern times. The contributions in this edited volume are concerned with this complex question and touch on many individual aspects as well.