In der fiktiven Stadt Hönseböken, zwischen Ost- und Nordsee gelegen, entfaltet die Autorin Moon McNeill ihre humorvollen Erzählungen über die skurrilen Bewohner. Mit Wortwitz und Herzlichkeit schildert die 68-jährige Autorin die Herausforderungen, denen sich die liebenswerten Charaktere stellen müssen. Der Roman 'Trude Takeltüch mischt mit' setzt die Tradition ihres ersten Buches 'Einmal Matjes - aber bitte vegan' fort und verspricht eine unterhaltsame Lektüre voller norddeutschem Charme.
Moon McNeill Boeken





Einmal Matjes - aber bitte vegan
Knorrige Geschichten aus dem Hohen Norden
Der Hohe Norden prägt nicht nur die Landschaft. Er prägt auch die Menschen, die die Landstriche zwischen Nord- und Ostsee bevölkern. Mit Sympathie und einem scharfen Blick für die absurden Momente des Lebens skizziert die in Kiel-Holtenau lebende Autorin Moon McNeill knorrige Menschentypen, denen in Alltagssituationen die Contenance abhandenkommt. Warum harmlose Geschehnisse nach und nach aus dem Ruder laufen können, erzählt die Holtenauerin mit Witz und ironischer Distanz. Auch die stilleren Momente im Leben kommen dabei nicht zu kurz. Ihr viertes Buch widmet die Autorin eigenwilligen Figuren, von denen ein bisschen in jedem von uns stecken könnte. Die Kielerin entwickelt ein fantasievolles Panorama, das charmant und liebenswert ist.
Kapitän Jasper von Siedenbein ist ein seltsames, aber dennoch liebenswertes Raubein. Nach außen hin stets grob und vorlaut, aber im Grunde keine unangenehme Person. Mit seiner Crew, bestehend aus 15 erfahrenen Seebären und einem etwas zu klein geratenen Koch – auch die linke Hand des Kapitäns – sticht er regelmäßig, von Tortuga aus, dem Hauptsitz der Piraten, in See, um die königliche Armada immer wieder um einige Golddublonen zu erleichtern – er kapert Schiffe. Als sie aber eines Tages von Tortuga aus aufbrechen, vergessen die Seemänner ihr Schiffshuhn. Doch Kapitän Jasper will wegen einem dämlichen Huhn nicht noch einmal umkehren, und das, obwohl gemäß einem alten Seemannsbrauch auf jedes Schiff ein Huhn gehört, zur Abschreckung des Klabautermanns. Jasper hält nicht viel von so einem blöden, albernen Brauch. Doch das ist ein Fehler, denn schon nach kurzer Zeit treibt tatsächlich ein Klabautermann auf dem Schiff seinen Schabernack.
Dieses Buch ist ein Versuch. Über Ausgegrenzt-Sein und Inklusion. Über Krankheit und Gesundheit. Über Gesunde und Menschen, die durch Toxine eine chronische Vergiftung erlitten haben. Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft, die den Folgen von institutioneller Ignoranz und politisch gewollten Zuständen entgegenwirken, machen die Stärke einer Gemeinschaft aus, durch die unüberwindlich erscheinende Umstände leichter bewältigt werden können. In einem fiktiven Setting macht die Autorin den Leser dieses Romans mit Personen bekannt, die eines eint: die Erkrankung an Multipler Chemikaliensensitivität. Was es für die junge Protagonistin Rani bedeutet, durch eine chronische Vergiftung plötzlich aus dem gewohnten Leben katapultiert zu werden, geht ihr erst nach und nach auf. Der Anschluss an eine Patientengruppe namens „Aliens“ leitet eine Neuorientierung ein. Die Erfahrung ihrer neuen Freunde erweist sich im Verlauf der Geschichte als unverzichtbar, obwohl jeder seinen eigenen Weg im Umgang mit dieser Multisystem-Erkrankung finden muss. Das Anliegen dieses Romans ist es, eine lesbare und spannende Einführung in die Multiple Chemikalienunverträglichkeit und ihre Folgen zu liefern. Das Buch richtet sich an neu betroffene Menschen ebenso, wie an deren Familien, Freunde und Bekannte. Die Autorin ist selbst von dieser Erkrankung betroffen.