Das 1805 zerstörte Kunstwerk des Basler Totentanzes ist eine Ikone in der europäischen Tradition. Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger setzen sich in dieser aussergewöhnlichen Arbeit mit Motiv und Bedeutung des Totentanzes auseinander. Dafür hat das Künstlerduo Kunstschaffende aus verschiedenen Sparten eingeladen, um in Zusammenarbeit eine Totalinstallation in Form eines Marktes zu realisieren. Diese reich bebilderte Publikation bildet ein anregendes Konvolut aus Überlegungen, Manifestationen und Dokumenten zum Totentanz und dessen Bedeutung für die Gesellschaft.
Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger, bekannt für ihre von Fantasie und leichtfüssigem Humor überbordenden Installationen, nehmen Bezug auf Inhalt und Gestalt wunderkräftiger Wallfahrtsorte und lassen sich zu eigenen Formulierungen inspirieren. Im Pilgerort Kloster Schönthal nahe Langenbruck in Baselland entsteht ein gross angelegtes, lebendiges Geflecht aus den Wurzeln dieses geschichtsträchtigen Ortes, die bis in die Gegenwart und darüber hinaus reichen.Unter Einbezug der lokalen Dorfbevölkerung und vielen weiteren Beteiligten entsteht eine soziale Skulptur, die das Potenzial der Umgebung um das Kloster herausgekitzelt und sorgfältig dokumentiert. Mit einem Pilgerfest, einer einmaligen Teigprozession und mit verschiedenen ortspezifischen Installationen auf dem Weg von Langenbruck zum Kloster und auch innerhalb der Kirche entsteht ein umfassendes, vielfältiges Kunstwerk.Das aussergewöhnliche Buch Der Eilige Geist kommt zur Ruhe dokumentiert die Total-Installation des Künstlerduos im Kloster Schönthal anhand von aufschlussreichen Texten und zahlreichen Fotografien. Die Publikation ist eine Liebeserklärung an das Kloster Schönthal und seine Umgebung, aber auch im weiteren Sinne an das Zusammenspiel von Natur und menschlicher Gemeinschaft.
m Rahmen der Biennale in Venedig 2003 verwandelten Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger den Innenraum der Kirche San Staë in einen hängenden Garten. Doch nicht alles was dort blüht und gedeiht ist natürlich, die Verwendung von Plastikblüten als auch Gewächse aus Salzkristallen gehören neben den natürlichen Blumen und Pflanzen zum Kosmos der kleinen und grossen Wunder. Das zur Ausstellung erschienene Künstlerbuch vereint Fotografien zahlreicher Reisen, auf denen das Künstlerpaar von der hoffnungsvollen Suche nach dem irdischen Paradies nicht lassen will und kann. Alle Träume sind ausgeträumt – nur Wunderland liegt überall. Ergänzt wird das Buch durch ein Booklet mit kurzen Berichten verschiedener Autoren über wunderliche Begebenheiten. Gerda Steiner (geb. 1967) und Jörg Lenzlinger (geb. 1964) sind eines der interessantesten und vielversprechendsten Künstlerpaare der jungen Schweizer Kunstszene.