Was fühlen wir, wenn wir denken? Was denken wir, wenn wir fühlen? Gibt es einen „freien Willen“? Solchen und vielen anderen Überlegungen zu Dialektik von Affekten und Vernunft geht der Autor nach. Er vertritt die Einheit von Gefühl und Verstand. Stimmungen, Gefühle, Emotionen, Affekte und Leidenschaften beeinflussen unser Handeln in ganz unterschiedlicher Weise. Auch die Moral ist ohne Gefühl nicht zu denken. Der Neurobiologie verdanken wir den Nachweis, dass der Verstand ohne Gefühle keine Entscheidung treffen kann. Die Psychologie konnte mit Darwin, Freud und William James und deren Nachfolgern bedeutende Erkenntnisse über die Körperlichkeit der Gefühle gewinnen. Ein besonders spannendes Kapitel ist die Philosophie der Gefühle, die seit 2500 Jahren dem Gegensatz von Begehren und Vernunft nachspürt. In der Zusammenfassung kommt der Autor zu dem Schluss, dass der häufig beklagte Wertewandel als Fortschritt begriffen werden kann. In Zeiten der Wertinstabilität sind es gerade die Gefühle, die eine Orientierung für neue Handlungen vorbereiten können.
Hans Peter Steden Boeken



Wir leben in einer 'Risikogesellschaft', mit immer mehr Menschen, die insbesondere durch lang anhaltende Arbeitslosigkeit die Dienste der Sozialen Arbeit in Anspruch nehmen müssen. Soziale Arbeit muss sich stärker an der 'Sozialisation', das heißt an den biografischen Bewältigungsstrategien der Betroffenen orientieren. Das Buch vermittelt die für die Soziale Arbeit immer wichtiger gewordenen psychologischen Grundlagen, um das subjektive Handeln von Individuen zu verstehen. Auf der Grundlage der pluralistischen Betrachtung werden zunächst die Bemühungen verschiedener Richtungen der Psychologie gewürdigt. Die Teilbereiche der Psychologie (Persönlichkeit, Entwicklung, Motivation und Lernen) werden aus aktueller Sicht und in anschaulicher Form dargestellt. Mit der psychologischen Stressforschung und der Psychologie des Helfens werden abschließend zwei psychologische Brennpunkte im Anwendungsbereich der Sozialen Arbeit untersucht.
Psychiatrische Symptome sind Fenster der Persönlichkeit. Die Verhaltensweisen psychisch erkrankter Menschen können wir „Normalen“ schwer verstehen, da sie zu symbolhaft versponnenen, enthemmten oder scheinbar sinnlosen Handlungen neigen. Für alle Beteiligten, begleitende Sozialpädagogen, Ärzte, den Kranken selber oder seine Angehörigen, ist der Ausbruch der Krankheit oft schwer begreifbar, denn Erklärungen über die Ursachen fehlen. Dieses Buch gibt im ersten Teil eine Einführung in die Psychiatrie und erläutert systematisch die psychiatrischen Krankheitsbilder bis hin zur Demenz und zum Drogenmissbrauch. Im zweiten Teil wird, ausgehend von einem humanistischen Menschenbild, der Versuch unternommen, ein Konzept der sozialen Arbeit in der Psychiatrie zu entwickeln, wobei diese Begleitung der Erkrankten von der Vorstellung der sozialen Arbeit als persönlichem Bezug getragen wird.