Was geschieht mit einem Liebespaar, wenn die Diagnose Krebs die tödlichste aller Scheidemauern aufrichtet: die zwischen Gerade-noch-Lebenden und Jetzt-noch-nicht-Sterbenden? Welcher gemeinsame Raum bleibt? Dörthe Kaiser, die Witwe des deutschen Soziologen Karl Otto Hondrich (1937-2007), erzählt von der Zeit ihres Zusammenlebens: vom Einbruch der Diagnose bis zum Tod ihres Mannes. Im Rückblick lotet sie den Raum aus, den die Krankheit lässt, und die Leere, die nach dem Abschied bleibt.
Dörthe Kaiser Boeken


Arbeitslosenrekorde, Hartz-Kommission und Ich-AG - kein Thema beherrscht und besorgt die Menschen mehr als die negativen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Keine Branche bleibt verschont. Arbeitslosigkeit geht mittlerweile durch alle gesellschaftlichen Schichten, und jeder, der nicht selbst betroffen ist, kennt zumindest einen Jobsuchenden in seinem Bekanntenkreis. Dass Arbeitslosigkeit von den zuständigen Ämtern eher verwaltet als bekämpft wird, ist ein Vorurteil. Empirisch belegt wird es - wenn auch ganz subjektiv - durch den Tagebuchbericht von Dörthe Kaiser: Ein knappes Jahr lang hatte sie regelmäßig Gelegenheit, die Methoden des Arbeitsamtes im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit am eigenen Leib zu erfahren. Das Fazit ihres zunächst unbeabsichtigten "System-Checks": Wo die Wirtschaft lahmt, kann das Arbeitsamt den Karren nicht aus dem Dreck ziehen. Aber Arbeitsämter, die größere Sorgfalt auf die Ausbildung und Motivation ihres Beratungspersonals verwendeten, könnten effizienter vermitteln.Dann würde manchem Karriere und Frust als Langzeitarbeitsloser erspart bleiben und den "fortgeschrittenen Arbeitslosen" träfe man seltener an.