Tatjana Tönsmeyer untersucht in ihrer Geschichte des deutsch besetzten Europas die Lebensrealitäten von 230 Millionen Menschen während des Zweiten Weltkriegs. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Anpassungen der Besetzten, die Gewalt und gesellschaftliche Spaltungen erlebten, und zeigt, wie diese Erfahrungen bis heute nachwirken.
Großgrundbesitz und ländliche Gesellschaft in England und Böhmen 1848–1918
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Das 19. Jahrhundert gilt als bürgerliches Jahrhundert. Die vorliegende Studie zeigt jedoch, dass die Geschichte des europäischen Adels dieser Zeit nicht als Untergangsgeschichte zu lesen ist. Vielmehr vermochten sich gerade großgrundbesitzende hochadelige Gruppen erfolgreich zu behaupten. Diese Prozesse einer Stabilisierung auf dem Lande beleuchtet die vorliegende Untersuchung. Sie analysiert, aufgrund welcher Eigenlogiken, Sinnstiftungen und Praktiken Magnaten ein Obenbleiben in den Interaktionen mit nichtadeligen Gruppen auszuhandeln vermochten. Sichtbar werden dabei spezifische Mischungsverhältnisse aus Traditionalität und Modernität und somit ländlich geprägte Räume, die integraler Bestandteil von Gesellschaften auf dem Weg in die Moderne waren.