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Joachim Zweynert

    Werner Sombart in Rußland
    Istorija ėkonomičeskoj mysli v Rossii
    Eine Geschichte des ökonomischen Denkens in Rußland
    Neue Ordnungsökonomik
    • Die Wogen des neuerlichen oder auch „dritten“ Methodenstreits haben sich geglättet, der Streit über Sinn und Nutzen der Ordnungsökonomik scheint beigelegt und die Ökonomen-Zunft zum Tagesgeschäft zurückgekehrt zu sein. Von Ruhe kann jedoch keine Rede sein. Vielmehr hat sich der Schwerpunkt der Debatte verlagert. Ging es zunächst um 'große' und grundsätzliche Fragen, geht es nun um konkrete und praktikable Vorschläge, die dazu beitragen können, jene methodischen Defizite zu überwinden, die der Volkswirtschaftslehre die Erkenntnis der Wirtschaftswirklichkeit erschweren. Wenn es ein einfaches Zurück zur alten Ordnungsökonomik nicht geben kann, wie könnte dann eine Neue Ordnungsökonomik aussehen, die auch explizit an internationale Diskurse anschließt, sich aber gleichzeitig in der Tradition Euckens, Böhms und Röpkes sieht? Dies ist die Frage, die sich die Autoren dieses Bandes gestellt haben.

      Neue Ordnungsökonomik
    • Russland ist kein weißer, wohl aber ein hellgrauer Fleck im Geschichtsatlas der Wirtschaftswissenschaft. Diese Feststellung gilt nicht nur aus westlicher Sicht, sondern sogar in Russland selbst fehlt es bisher an einer befriedigenden Bestandsaufnahme des russischen ökonomischen Denkens. Zweynerts Studie schließt diese Lücke für das 19. und das frühe 20. Jahrhundert. Dabei wird erstmals auch liberalen Strömungen, wie etwa der Kiewer Schule, über die bis heute auch in Rußland so gut wie nichts bekannt ist, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Der Verfasser, der mehrere Jahre in russischen Bibliotheken und Archiven recherchiert hat, zeigt, daß die wissenschaftliche Originalität der russischen Ökonomen des 19. Jahrhunderts unterschätzt worden ist. So stellt um nur ein Beispiel zu nennen die Lehre von der Produktivität der sogenannten inneren Güter, die für die russische Klassik charakteristisch war, einen wegweisenden Beitrag zur Theorie der wirtschaftlichen und zivilisatorischen Entwicklung dar, der in den Annalen der Theoriegeschichte künftig seinen festen Platz finden dürfte. Doch Zweynerts Monographie ist mehr als ein Handbuch. Den Ansätzen von Karl Pribram und Mark Perlman/Charles McCann Jr. folgend, fragt der Autor nach dem Zusammenhang zwischen der russischen Geistes- und Kulturgeschichte und den Traditionen des darin eingebetteten ökonomischen Denkens. Die Verbindung entdeckt er im patristischen Vermächtnis der russisch-orthodoxen Weltsicht, in dem sich Holismus und Anthropozentrismus in eigentümlicher Weise verschränken: Der Wunsch, eine umfassende Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit zu gewährleisten, habe die Mehrheit der russischen Denker fordern lassen, die Ganzheitlichkeit der Gesellschaft zu bewahren. Zweynert gelingt der Nachweis, dass ein Zusammenhang zwischen dieser Forderung und der traditionell ablehnenden Einstellung der russischen Intellektuellen zum Kapitalismus bestand und bis auf den heutigen Tag fortbesteht. Insofern vermittelt seine weit über den Tellerrand der reinen Ökonomik hinausweisende Studie auch überraschende Einsichten in die wirtschaftskulturelle Dimension des osteuropäischen Transformationsprozesses.

      Eine Geschichte des ökonomischen Denkens in Rußland
    • Werner Sombart in Rußland

      Ein vergessenes Kapitel seiner Lebens- und Wirkungsgeschichte

      Das Interesse an Werner Sombart, einem Ökonomen, Soziologen und Wirtschaftshistoriker, ist neu entfacht. Trotz umfassender Untersuchungen seiner Biographie und seines Werkes bleibt seine Wirkungsgeschichte in Russland weitgehend unbekannt. Sombart war über vier Jahrzehnte einer der meistgelesenen ausländischen Gelehrten in Russland und unternahm 1914 eine bedeutende Vortragsreise durch das Zarenreich. Zweynert und Riniker haben im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts zum deutsch-russischen Wissenstransfer das Thema „Sombart in Russland“ untersucht. Ihre umfangreichen Quellenstudien führten zur Entscheidung, die Ergebnisse als eigenständige Schrift zu veröffentlichen. Die Autoren analysieren die verschiedenen Phasen der russischen Sombart-Rezeption. Bis zur ersten Russischen Revolution 1905 war Sombart ein junger Sozialist, auf den sich russische Marxisten, einschließlich Lenin, beriefen. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden seine Thesen zur Genese des Kapitalismus in der russischen Publizistik intensiv diskutiert, während Pawel Ljaschenko als sein bedeutendster wissenschaftlicher Interpret gilt. In den frühen zwanziger Jahren waren Sombarts Schriften Pflichtlektüre für kommunistische Kader, doch im stalinistischen Russland wurde er zur persona non grata. Im Anhang kommen Sombart selbst und seine Reiseeindrücke zu Wort, ergänzt durch eine vollständige Bibliographie seiner ins Russische übersetzten Schriften.

      Werner Sombart in Rußland