Friedrich Beiderbeck Boeken




Gottfried Wilhelm Leibniz war möglicherweise der letzte europäische Denker, der das Wissen seiner Zeit umfassend überblicken konnte. Er war überzeugt, dass Wahrheit in der Pluralität der Perspektiven erfahrbar wird. Die Autoren der Beiträge untersuchen dieses Spannungsverhältnis von Einheit und Pluralität in drei eng verbundenen Bereichen: Philosophie, Theologie und politisches Denken. Sie beginnen mit den philosophischen Grundlagen und analysieren die Rolle der Theologie in Leibniz’ Wissenschaftsansatz, insbesondere in Bezug auf religiöse Pluralität, die Vereinigung christlicher Konfessionen und sein Interesse an anderen Religionen und Kulturen. Sein politisches Denken dient als Prüfstein für die Verbindung von Theorie und Praxis. Ein abschließender Blick beleuchtet die Rezeption seiner Ideen in diesen Bereichen. Mehrere Beiträge zeichnen sich durch präzise Textanalysen zu China, der Auseinandersetzung mit Thomasius und dem ökumenischen Dialog aus, die erst kürzlich oder noch nicht in kritischen Editionen vorliegen. Die Vielfalt der Perspektiven wird durch die Beiträge von Luca Basso, Friedrich Beiderbeck, Daniel J. Cook, Nora Gädeke, Ursula Goldenbaum, Wenchao Li, Rüdiger Otto, Hans Poser, Patrick Riley, Jaime de Salas, Brigitte Saouma, Heinrich Schepers, Martin Schneider, Lloyd Strickland und Stephan Waldhoff bereichert.
Zwischen Religionskrieg, Reichskrise und europäischem Hegemoniekampf
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Die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert hat seit längerer Zeit das besondere Interesse der Geschichtswissenschaft auf sich gezogen, da in dieser Zeit historische Fundamentalvorgänge wie die Sozialdisziplinierung, die Konfessionalisierung oder die Entwicklung der modernen Staatlichkeit in auffälliger Parallelität einen Kulminationspunkt erreichen. Auch hinsichtlich der Entwicklung der internationalen Beziehungen kommt diesem Zeitraum eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen des vorliegenden Sammelbandes werden wichtige Aspekte der Entstehung eines europäischen Mächtesystems thematisiert: In den Blick kommen dabei die vielfältigen internationalen Kontakte der protestantischen Reichsstände, die Trägergruppen der außenpolitischen Beziehungen, das Gewicht der Konfession für die Beziehungen der europäischen Mächte sowie die Frage nach der Herausbildung einer systemischen Sichtweise des europäischen Machtgefüges.