Die Festschrift zum 70. Geburtstag von Professor Ekkehard Becker-Eberhard bietet eine Sammlung von nahezu 50 Beiträgen, die sich mit aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Prozessrecht, Zwangsvollstreckungsrecht und Insolvenzrecht befassen. Die Vielfalt der Themen spiegelt die Expertise des Professors wider und würdigt seine bedeutenden Beiträge zur Rechtswissenschaft.
Der Band beleuchtet die komplexen Erwartungen an das Recht im Kontext der Autonomie, insbesondere im Eherecht. Er untersucht den rechtlichen Rahmen, der dem Wunsch nach mehr Autonomie in der Ehe unter den aktuellen verfassungsrechtlichen und gesellschaftlichen Bedingungen zugrunde liegt. Zentrale Fragen sind die Rolle des Ehegrundrechts, die Möglichkeit der Abschaffung von Scheidungsgründen im Sinne der Autonomie sowie die Bedingungen, unter denen Verträge die Autonomie innerhalb der Familie fördern oder sichern können.
Die vorliegende Lehrbuch bietet eine prägnante Einführung in das Zwangsvollstreckungsrecht, fokussiert auf die Systematik und Voraussetzungen des vollstreckungsrechtlichen Verfahrens sowie dessen spezielle Rechtsbehelfe. Diese Rechtsbehelfe stehen im Zentrum, da vollstreckungsrechtliche Klausuren oft auf sie abzielen. Besonders relevant sind die Vollstreckungsabwehrklage (§ 767 ZPO), die Drittwiderspruchsklage (§ 771 ZPO) und die Klage auf vorzugsweise Befriedigung (§ 805 ZPO), die eng mit materiell-rechtlichen Fragestellungen verknüpft sind. Zudem behandelt das Buch spezifische Fragen zur Vollstreckungserinnerung (§ 766 ZPO). Die Darstellung orientiert sich am typischen Klausuraufbau, wobei abstrakte Rechtsfragen zunächst behandelt und dann anhand konkreter Beispiele veranschaulicht werden. Zu jedem Rechtsbehelf gibt es schematische Übersichten, die den klausurtypischen Aufbau erläutern, sowie Formulierungshilfen zur Unterstützung bei der Bearbeitung. Der Text enthält Hinweise auf typische Klausurprobleme, die aufzeigen, wo diese gelöst werden können. Jedes Kapitel schließt mit einer Zusammenfassung und einem Fall mit ausformulierter Lösung, was die schnelle Wiederholung des Stoffes erleichtert. Dieses Werk ergänzt ideal das Lehrbuch von Prof. Dr. Martin Schwab zum Zivilprozessrecht.
Das europäische Verbrauchervertragsrecht zeigt problematische Tendenzen, insbesondere in Bezug auf die eingeschränkte Vertragsfreiheit und die Beeinträchtigung der Interessenabwägung zwischen den Parteien. Die Neutralität des Privatrechts wird zugunsten von Verbrauchervertrauen und fairen Geschäftspraktiken aufgegeben. Im vorliegenden Werk werden die bestehenden Strukturen des europäischen Verbrauchervertragsrechts analysiert und die grundlegenden Unterschiede zum nationalen Privatrecht herausgestellt. Die Autorin argumentiert, dass eine Auslegung des europäischen Rechts nach nationalen Prinzipien nicht zulässig ist. Stattdessen sollte die Auslegung an den spezifischen Prinzipien des europäischen Verbrauchervertragsrechts orientiert werden. Anhand praxisnaher Beispiele, wie der AGB-Kontrolle von Bauträgerverträgen und dem Widerruf von Haustürbürgschaften, wird die Relevanz eines konsequent europäischen Verständnisses verdeutlicht. Bei der angestrebten Fortführung der Privatrechtsangleichung in Europa ist es jedoch entscheidend, die klassischen privatrechtlichen Prinzipien zu berücksichtigen. Insbesondere sollten individuelle Vertragsfreiheit und die Gleichbehandlung der Vertragsparteien stärker in den Fokus rücken, um ein ausgewogenes und gerechtes Verbrauchervertragsrecht zu gewährleisten.