Cinéma beur
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Die brennenden Vorstädte der französischen Metropolen verdeutlichen eine Realität, die von Immigration, Interkulturalität sowie Rassismus und sozialen Problemen geprägt ist. Die banlieue ist nicht nur ein sozialer Brennpunkt, sondern auch ein Ort, an dem Kulturen und Identitäten neu verhandelt werden. In Cinéma Beur werden sechs Filme aus kultursemiotischer Perspektive untersucht, die die Vorstädte und ihre Bewohner ins Zentrum stellen: Mehdi Charefs Le thé au harem d'Archimède, Mathieu Kassovitz' La haine, Dominique Cabreras L'autre côté de la mer, Karim Dridis Bye-bye, Merzak Allouaches Salut cousin! und Malik Chibanes Nés quelque part. Der Fokus liegt auf zwei prägenden Aspekten: der umfangreichen Intertextualität, durch die die Regisseure ihre Werke in ein transkulturelles Netz filmischer und literarischer Traditionen einbetten, sowie der zunehmenden Selbstreflexivität, mit der die Filme auf andere Vertreter des Cinéma Beur Bezug nehmen. So entsteht ein neues Genre des französischen Films, das sich nicht mit der Wiederholung einmal festgelegter genretypischer Situationen zufrieden gibt, sondern sich aktiv und kritisch mit stereotypen Bildern des Genres und der französischen Gesellschaft auseinandersetzt.
