An vielen Orten der Erde wurde 2017 in den letzten Apriltagen an das vor 80 Jahren geschehene, und als eines der ersten großen international wahrgenommene, Kriegsverbrechen von Gernika gedacht. Gabriele Senft weilte vor Ort im Baskenland und erlebte mit, wie das Andenken an die damaligen Opfer der Bombardierung bewahrt wird von den Einwohnern Gernikas, wie sie es ihren Kindern lebendig und anschaulich als ihre Geschichte vermitteln und eindringlich fordern, Bedingungen zu schaffen, die Kriege verhindern. Als Fotojournalistin vermittelt sie ihr Befinden vor allem in Bildern.
Gabriele Senft Boeken




'Shock and Awe' ist eine Strategie der USA-Militärs. 'Schrecken und Ehrfurcht' – auf Deutsch geläufiger 'Angst und Schrecken' – soll verbreitet werden, um die Bevölkerung eines angegriffenen Landes zu demoralisieren. Dabei sind und waren 'Kollateralschäden' stets auch einkalkuliert. Die Bombardierung der Brücke von Varvarin am 30. Mai 1999 geschah an einem Pfingstsonntag mit Markt und kirchlichem Umzug. Zehn Menschen wurden ermordet und zahlreiche weitere schwer verletzt. Dieses Kriegsverbrechen der NATO ist ungesühnt. Opfer und Angehörige zogen bis zum Bundesverfassungsgericht, damit die Welt nicht vergesse, was geschah. Wie Hohn wirken die Richtersprüche, dass nur ihr weggebombter Staat hätte gegen die Bundesrepublik klagen können – die Menschen selbst aber nicht. Gabriele Senft gibt den Varvarinern, mit vielen in Freundschaft verbunden, ein Stück ihrer Menschenwürde zurück. Dieses Buch ist ein Manifest gegen Kriege.