Music and Resistance
Cultural Defense During the German Occupation of Norway 1940-45
Cultural Defense During the German Occupation of Norway 1940-45
Die Relevanz klassischer Musik wird in diesem Buch durch die Perspektiven prominenter Rockmusiker beleuchtet. Es untersucht bemerkenswerte Kooperationen, wie die der Scorpions mit den Berliner Philharmonikern und Stings Auseinandersetzung mit klassischen Komponisten. Auch die Wagner-Rezeption von Manowar und Metallicas Zusammenarbeit mit Michael Kamen werden thematisiert. Zudem wird das Bildungsprogramm der Berliner Philharmoniker zu Heiner Goebbels' Werk vorgestellt. Exklusive Interviews mit Künstlern wie Klaus Meine und Joey DeMaio bieten tiefere Einblicke in diese faszinierenden Verbindungen.
Deutsch-deutsche Musikgeschichten
Als letztes gemeinsames Studioalbum der Beatles wirkt Abbey Road(1969) im Rückblick wie das musikalische Vermächtnis der Band, die kurz darauf zerbrach. Neben typischen Songs, die verschiedene Phasen ihres Schaffens in Erinnerung bringen, enhält es auch experimentiert Abbey Road die Vielschichtigkeit der Beatles und fügt sich aus sehr unterschiedlichen Einzelheiten in einer bunten Collage zu einem Ganzen zusammen.
Lieder sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Aber weshalb sind sie als kulturelles, soziales und politisches Ausdrucksmittel so beliebt? Auf einer Spurensuche in unserer Gegenwart und jüngeren Vergangenheit stößt man auf sehr verschiedene Arten, wie Lieder Entwicklungen einer Gesellschaft widerspiegeln, wie Musiker mit ihren Songs auf solche Entwicklungen einwirken wollen oder wie politische Bewegungen sich der Mittel der Musik für ihre Zwecke bedienen. An Beispielen von Metallica, den Ärzten, Dream Theater, Jan Delay, Rammstein, BAP, des norwegischen Widerstands, der DDR-Propaganda, Sting und John Lennon diskutiert dieses Buch, was uns Musik über politische Meinungen berichten kann und welche Bedeutung sie in Zeiten entfaltet, wenn kollektive Freiheitswert gegen politische Gefahren verteidigt werden.
Im Sommer 2014 hatten Studierende des musikwissenschaftlichen Masterstudienganges der Westfälischen Wilhelms-Universität die Gelegenheit, die Entstehung der Oper „Iokaste“ von Stefan Heucke zu begleiten. Im Verlauf der mehrmonatigen intensiven Beschäftigung mit Heuckes Musik und seinen Vorstellungen zur Bedeutung von Musiktheater heute entstanden viele Fragen. Im Juni 2014 vor Beginn der zweiten Iokaste-Aufführung ergab sich hieraus eine Podiumsdiskussion mit Stefan Heucke, Dr. Alfred Wendel als Kulturmanager und Intendanten der Duisburger Philharmoniker sowie Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert, in der über die Relevanz und die Aufgaben von zeitgenössischem Musiktheater debattiert wurde. Als letztes Kapitel der didaktischen Aufbereitung endeten die beiden Seminare mit einem Künstlergespräch mit Jörg Maria Welke und Veronika Maruhn. Die aus diesen Seminaren und Diskussionen entstandenen Arbeiten wurden hier zu einem kleinen Textband zusammengestellt. Damit werden zum ersten Mal Stefan Heuckes Arbeit, sein Selbstverständnis und seine Aufführungen im Zusammenhang wissenschaftlich beleuchtet.
In besonderer Deutlichkeit lassen sich an der Gründung der Gluck-Edition Spezifika von Musikforschung im „Dritten Reich" und ihrer bruchlosen Fortführung in der Nachkriegszeit rekonstruieren: Noch in der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs erhielt der etablierte Gluck-Experte Rudolf Gerber vom Staatlichen Institut für deutsche Musikforschung den Auftrag, in Karl Vötterles Bärenreiter-Verlag eine Gesamtausgabe der Werke Christoph Willibald Glucks herauszugeben. Trotz Gerbers Vereinnahmung des Komponisten für das nationalsozialistische Weltbild, seiner Quellensuche in Archiven in besetzten Kriegsgebieten für Herbert Gerigks Sonderstab Musik beim Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg sowie der von Vötterle vermittelten Gründung einer Gluck-Gesellschaft unter Schirmherrschaft des Hannoveraner Gauleiters galt die Gluck-Edition auch nach Kriegsende als unpolitische Angelegenheit. Der Beitrag spannt einen Bogen von Gerbers ersten Plänen aus dem Jahr 1940 bis in die frühen 1950er Jahre, als unter Federführung Friedrich Blumes, der Leitfigur der damaligen deutschen Musikwissenschaft, mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Bundesinnenministerium die Gluck-Gesamtausgabe als musikwissenschaftliches Langzeitprojekt institutionalisiert werden konnte.
Der gelernte Jurist, Kunsthistoriker und Musikwissenschaftler Herman-Walther Frey war als Ministerialrat am NS-Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung tätig. Zuständig für Universitäten sowie die im Ausland betriebenen deutschen Forschungsinstitute, betreute er die Fächer Musik- und Theaterwissenschaft, Vor- und Frühgeschichte, Orientalistik, Kunstgeschichte sowie katholische und evangelische Theologie. Obgleich er dabei die meisten Karrieren des entsprechenden akademischen Spitzenpersonals beeinflusste und zum Teil auch maßgeblich lenkte, ist bislang kaum etwas über Freys tatsächliche Machtbefugnis im Kontext der NS-Hochschulpolitik bekannt. Aufgrund der überwiegend ungebrochenen Karriereverläufe von Professoren prägten die Konsequenzen seiner Personalpolitik die Fächer bis weit in die Nachkriegszeit, was dem Thema hohe Aktualität und Brisanz verleiht. Mit Beiträgen aus den Bereichen der Ur- und Frühgeschichte, der Kunstgeschichte sowie der Zeitgeschichte nimmt der Band unter Federführung der Musikwissenschaft die Spurensuche nach diesem einflussreichen Unbekannten auf.
Kontinuitäten im deutschen Musikleben am Beispiel von Werner Egk, Hilde und Heinrich Strobel
Der Fortbestand personeller Netzwerke im Nachkriegsdeutschland, die während der NS-Zeit geknüpft worden waren, wird seit einigen Jahren mit großer Aufmerksamkeit diskutiert. Im Bereich der Musik ist die Freundschaft von Werner Egk zu Hilde und Heinrich Strobel hierfür in mehrfacher Hinsicht symptomatisch: Während Egk im Dritten Reich als Komponist und Funktionär an die Spitze des NS-Musiklebens aufstieg, geriet Strobel als Mentor der Musikmoderne in die Defensive und musste mit vielen Kompromissen als Journalist im beSetzten Paris seine jüdische Frau vor der Deportation schützen. Nach Kriegsende verkehrten sich die Machtverhältnisse ins Gegenteil: Nun machten die Strobels ihren Status als politisch Verfolgte geltend und Heinrich Strobel Setzte sich als Leiter der Musikabteilung im Radio des französischen Sektors und Herausgeber der legendären Zeitschrift Melos für den alten Freund ein. Auf Grundlage bisher unbekannten Quellenmaterials ist dieser Fall ein Beispiel für die oft unvermuteten Netzwerke, die auf dem Gebiet der Musik im Zuge von Entnazifizierungsverfahren aktiv wurden. Dieser Band richtet sich vornehmlich an Musikwissenschaftler, Zeithistoriker, Kulturwissenschaftler, Medienwissenschaftler und Leser mit einem Interesse an NS-Kontinuitäten im Nachkriegsdeutschland.