Elisabeth Zwick Boeken






Dialog der Religionen
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Angesichts aktueller Entwicklungen ist der Dialog der Religionen unerlässlich. Um ihn zu führen, ist die theologische Reflexion conditio sine qua non, zugleich sind ihr aber weitere Perspektiven zur Seite zu stellen, um sich dem Spektrum der für den Dialog relevanten Rahmenbedingungen annähern zu können. Der vorliegende Band, in dessen Fokus der christliche Dialog mit Judentum und Islam als den im europäischen Kulturkreis am meisten vertretenen Religionen steht, thematisiert verschiedenste durch diesen Dialog beeinflusste Bereiche.
Die Epoche des Mittelalters findet zwar in der internationalen Forschung zunehmendes Interesse, innerhalb der pädagogischen Forschung stellt ihre Aufarbeitung aber noch eine Lücke der Forschung dar. Sich dieser Lücke zuzuwenden, ist das Anliegen der Habilitationsschrift: „Vormoderne oder Aufbruch in die Moderne? Studien zu Hauptströmungen des Mittelalters. Ein Beitrag zur Neuverortung der Epoche im Kontext pädagogischer Forschung“. Auf philosophie- und mentalitätsgeschichtlichem Hintergrund werden zentrale Ansätze mittelalterlicher Denker betrachtet, um die gängige Betrachtung des Epoche als einer „finsteren Zeit“ zu hinterfragen. Eine Analyse der Anthropologie des Kindes im Mittelalter unter Rückgriff auf theologische und medizinische Überlegungen zeigt bereits, dass die Vorstellung einer Erziehung und Bildung begründenden Formbarkeit des Menschen durchaus vorhanden war. Dass nicht nur in dieser Hinsicht eine Revision des Mittelalterbildes nötig ist, zeigt die Betrachtung der Grundlagen und Konsequenzen entscheidender Denker wie Augustinus und Thomas von Aquin. Durch die Rezeption und denkerische Aufarbeitung der Philosophie des Aristoteles findet ein Wandel des Denkansatzes statt, der es legitimiert, das Mittelalter aus bildungsgeschichtlicher und bildungstheoretischer Perspektive als Aufbruch in die Moderne zu betrachten.
Ein Dialog setzt voraus, dass man dem Anderen mit Wertschätzung und Respekt begegnet und bereit ist, die Welt mit seinen Augen zu sehen. In diesem Band werden deshalb vor allem Diskursfelder aufgezeigt, anhand derer die Fallstricke kulturalistischer Denkmodi ebenso verdeutlicht werden können wie die Breite und - nicht nur intellektuelle - Verantwortung einer im eigentlichen Sinne interkulturellen Pädagogik. Diese Breite und Verantwortung zeigen die einzelnen Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven auf.