Leipzig hat eine herausragende Stellung in der deutschen Musiklandschaft, geprägt durch den Thomanerchor, das Gewandhausorchester und das Mendelssohn-Konservatorium. Diese Institutionen und die lokale Musikverlage sowie die Instrumentenproduktion haben die Stadt zu einem Zentrum der Musik gemacht. Doch bereits vor 1933 waren die Töne der nationalsozialistischen Ideologie zu hören. Die Nationalsozialisten instrumentalisierten die Musik zur Verfolgung ihrer politischen Ziele und begannen sofort mit der Gleichschaltung des musikalischen Lebens. Die Verfolgung und Vernichtung jüdischer Musiker und Komponisten stellte den schrecklichen Höhepunkt ihrer Bestrebungen dar, das Musikleben von allem „Nicht-Arischen“ zu säubern, während gleichzeitig die Illusion einer prosperierenden „Musikstadt Leipzig“ aufrechterhalten wurde. Die Ausstellung „Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus“ im Stadtgeschichtlichen Museum ist die erste umfassende Auseinandersetzung mit diesem Thema in Leipzig. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Buch, das neben Betrachtungen zu ausgestellten Objekten auch Essays von Experten der regionalen und überregionalen Musikforschung enthält. Einige Kapitel widmen sich den musikalischen Institutionen, während andere die Musikausübung an den Leipziger Synagogen, die lokale Jazz- und Swing-Szene sowie die Heroisierung von Komponisten wie Bach und Wagner im Dienste des p
Kerstin Sieblist Boeken
