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Andrea Hilla Carl

    Geschlechterdiskriminierung bei der betrieblichen Grundentgeltfindung
    Auf halbem Weg
    • Auf halbem Weg

      • 189bladzijden
      • 7 uur lezen

      Als Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Zugang zu Universitäten gewährt wurde, studierten die meisten von ihnen Fächer, die als »weiblich« galten. Heute gibt es mehr Studentinnen der Wirtschaftswissenschaften als etwa der Germanistik. Was hat Frauen in den letzten Jahrzehnten dazu bewogen, sich den »männlichen« Studiengängen der BWL und VWL zuzuwenden? Dieses Buch zeichnet den Weg in historischer Perspektive nach: Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Frauen als Buchhalterinnen und Kontoristinnen willkommen, aber betriebliche Führungspositionen und akademische Stellen blieben Männern vorbehalten. Nach 1945 haben sich Wirtschaftsstudien und -berufe sehr unterschiedlich entwickelt: In der DDR erlebte dieser Bereich (außer in Spitzenpositionen) eine ausgeprägte Feminisierung, während sich in der Bundesrepublik die Geschlechter-Segregation erhielt. Doch in den letzten beiden Jahrzehnten sind die Dinge in Bewegung geraten. Wirtschaftsakademikerinnen gelangen vermehrt in Positionen, die früher unerreichbar waren – die Hälfte des Weges ist also zurückgelegt. Gleichwohl stoßen sie immer wieder an eine »gläserne Decke«. Warum sind traditionelle Geschlechterhierarchien bis heute so zählebig?

      Auf halbem Weg
    • Geschlechterdiskriminierung bei der betrieblichen Grundentgeltfindung

      Positionen und Perspektiven von Management, Betriebsrat und Beschäftigten

      Trotz des geltenden Rechts auf Entgeltgleichheit besteht in der Bundesrepublik Deutschland nach wie vor ein erheblicher Verdienstunterschied zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten zu Ungunsten der Frauen. Zwar liegen internationale und deutsche Diskriminierungsanalysen der entsprechenden tarifvertraglich vereinbarten Regelungen vor, die betriebliche Ebene wurde aber vernachlässigt. An Hand einer qualitativ-empirischen Untersuchung in Berliner Metall- und Chemiebetrieben zeigen Andrea-Hilla Carl und Anna Krehnke die vorhandenen Diskriminierungspotenziale bei der betrieblichen Arbeitsbewertung und Eingruppierung auf und verdeutlichen, welche Mechanismen zur Unterbewertung von frauendominierten Tätigkeiten führen können. Es zeigt sich, dass die Benachteiligung nicht nur auf diskriminierenden tarifvertraglichen Vorgaben beruht, sondern ganz entschieden auch durch die betriebliche Umsetzung und Ausgestaltung dieser Vorgaben geprägt wird und dass von betrieblicher Seite kaum Anstöße für Veränderungen zu Gunsten einer geschlechtergerechteren Entlohnung zu erwarten sind.

      Geschlechterdiskriminierung bei der betrieblichen Grundentgeltfindung