The Handbook of Language Mapping aims to explore the core methodological and theoretical approaches of linguistic cartography. In both empirical and theoretical linguistics, the spatial variation of language is of increasing interest and the visualization of language in space is therefore also of growing significance. It is the precondition for correct data interpretation. But how does it work? What has to be considered when drawing a map? And how has the problem been tackled so far? This book provides answers to such questions by taking a closer look at the theoretical issues surrounding cartography and at the concrete practice of mapping. The fundamental issues raised are addressed particularly well, since linguistic geography is not only one of the domains with a lengthy tradition, it is also one of the most progressive fields in linguistics. At the same time, because of their visual primacy, linguistic maps directly confront the challenges of human perception and aesthetics. In this context, envisioning the fruits of language mapping is a fascinating and inspiring endeavor, not just for experts. With its accessible texts and wealth of full-color images, the handbook not only represents a comprehensive manual serving the interests of a variety of readers, it also fills a gap in the ongoing linguistic discourse.
Alfred Lameli Boeken



Strukturen im Sprachraum
Analysen zur arealtypologischen Komplexität der Dialekte in Deutschland
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Die Strukturierung des Sprachraums ist ein zentraler Gegenstand der Variationsforschung, dessen Komplexität bis heute nicht vollständig erfasst ist. Ausgangspunkt des Buches ist die Erstellung eines datenbasierten regionalsprachlichen Modells der historischen Dialekte in Deutschland, das aus verschiedenen Perspektiven ausgewertet und erweitert wird. Auf diese Weise gelingt eine neue Sicht auf die raumstrukturellen Bedingungen der Dialekte v. a. im 19. Jahrhundert. Eine Besonderheit stellt der Einsatz von Methoden aus Bioinformatik und Geostatistik dar, die in der Regionalsprachenforschung weithin unberücksichtigt geblieben sind. Im Ergebnis trägt das Vorgehen zum Verständnis zahlreicher sprachgeographischer und sprachhistorischer Phänomene bei, etwa mit Blick auf den Ausgleich der Dialekte oder die Genese der deutschen Schriftsprache. Zudem werden neue Kriterien zur intersubjektiven Definition der Dialektlandschaft geliefert, die in ihrer Verknüpfung mit außersprachlichen Daten einen Brückenschlag zu kulturwissenschaftlichen Themenfeldern leisten. Die Studie begründet darauf aufbauend neue Forschungsansätze zur Erklärung räumlicher Handlungsmuster in Vergangenheit und Gegenwart, seien sie sprachlicher oder außersprachlicher Art.
Standard und Substandard
Regionalismen im diachronen Längsschnitt
Dieses Buch widmet sich der diachronen Erforschung der intendierten Standardsprache in ausgewählten Regionen des deutschen Sprachraumes. Seine Konzeption als real-time-Studie über 40 Jahre erlaubt einen kontrastiven Blick auf die sprachlichen Veränderungen im Verlaufe des 20. Jahrhunderts. Datengrundlage sind die sprachlichen Äußerungen von Gemeinderatsmitgliedern. Deren regionalsprachliche Prägungen sind Gegenstand der Arbeit. Sprachgeographisch fokussiert die Untersuchung die im Rheinfränkischen gelegene Stadt Mainz, als geographischer Referenzpunkt dient das nordniederdeutsche Neumünster. Durch einen eng verwobenen Komplex unterschiedlicher Analyseinstrumente wird in Mainz auf phonetisch-phonologischer Ebene eine deutliche diachrone Annäherung an die Sprechweise von Nachrichtensprechern nachgewiesen, der eine diachrone Konstanz in Neumünster gegenübersteht. Es werden nicht nur Zusammenhänge der linguistischen Ergebnisse mit sozialen und attitudinalen Daten expliziert, sondern es werden zusätzlich die implikativen Beziehungen typischer sprachlicher Muster belegt und in eine Abbauhierarchie eingeordnet. Die Verwendung verschiedener methodischer Zugänge ermöglicht eine eingehende Interpretation der linguistischen und metalinguistischen Ergebnisse und liefert auch eine Prognose zukünftiger Sprachentwicklung.