Zwei schwarze Jaguare, die plötzlich nicht mehr in ihren Käfigen sitzen; ein Wolf, der es sich in einem Kindergarten wohl sein lässt; ein Gnu, das Großalarm in der Stasi-Zentrale auslöst – die Mitarbeiter im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde erinnern sich an dramatische, kuriose und anrührende Erlebnisse, die sie auch nach Jahren nicht vergessen haben. Heute können sie darüber schmunzeln – damals freilich war ihnen oft nicht danach zumute.
Werner Synakiewicz Boeken




Was macht ein Tierpfleger, wenn ihn plötzlich kräftige Gorilla-Arme umklammern, und er merkt – spielen will der Affe mitnichten? Oder wenn eine ansonsten lammfromme Lipizzanerstute plötzlich in gestrecktem Galopp durchgeht – und in der Kutsche, die sie ziehen soll, ein Bundespräsident sitzt? Und was soll man von einem Riesenkraken im Aquarium halten, der sich nicht davon abbringen lässt, nach und nach seine eigenen Fangarme aufzufuttern? Aufregende, dramatische und kuriose Geschichten aus gut 50 Jahren Zoogeschichte – auf den Punkt gebracht von dem Berliner Journalisten Syna.
Ein Gorilla als Taschendieb, Klammeraffen beim Erkennungsdienst der Kripo, betrunkene Elefanten torkelnd im Gehege oder auch: Erdbeertorte für hungerstreikende Bären, ein getürmter Wolf im Kindergarten, ein lebendiger Tiger im Postpaket. Es geht manchmal schon kurios zu in Berlins Zoo. Und mitunter auch dramatisch: Ungewöhnliche Erlebnisse und kleine Pannen – sie gehören nun mal zum Alltag einer Arche Noah. Und wenn man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist, dann plaudern auch Zoologen und Tierpfleger gern schon mal „aus dem Nähkästchen“: Über Willy Brandts gefürchtete Bären-Geschenke; über einen Zebrafinken, der dem Zoo Millionen einbrachte – oder dass der größte Alligator im Aquarium einen militärischen Dienstgrad der US-Armee besaß. Eine Fülle solch komischer Begebenheiten hat der Berliner Journalist Syna aufgezeichnet und in mehreren erfolgreichen Serien in der „Berliner Morgenpost“ zum Besten gegeben.