Das vorliegende Buch ist eine Studie zur Institutionalisierung im frühen Griechenland. Dieses Thema wird mit Blick auf das archaische Kreta behandelt, der wohl besten Fallstudie für eine solche Analyse. Denn anhand des reichen kretischen Materials – der Befunde literarischer wie archäologischer Zeugnisse, vor allem aber der Vielzahl von Inschriften aus dem 7. bis 5. Jh. – ist es, wie für keine andere Gegend des griechischen Raumes, möglich, Licht auf einige der zentralen Fragen dieser Epoche zu werfen: so etwa, welche soziopolitischen Integrationskreise in den frühen Polisgemeinschaften sinnhaft waren, und unter welchen Umständen die Teilhabe der Bürger am Gemeinwesen vorangetrieben wurde; wie politische Prominenzrollen und Beschlussverfahren reguliert und verstetigt wurden; und schließlich, welche Strategien erprobt wurden, mit sozialen Konflikten in der Gemeinschaft umzugehen.
Gunnar Seelentag Boeken


Ausgezeichnet mit dem Bruno-Snell-Preis der Mommsen-Gesellschaft Anhand der Regierung Traians wird das Phänomen der Herrschaftsdarstellung im römischen Principat betrachtet. Es wird deutlich, dass sich Herrschaft nicht in einem autoritären, hierarchisch organisierten Regieren erschöpfte, sondern im Wesentlichen durch Konsens funktionierte. Um diesen Konsens herzustellen, war ein fortlaufender Prozess der Kommunikation nötig, in dem der Kaiser und jene Gruppen, die für seine Akzeptanz wesentlich waren, affirmative Forderungen an das Verhalten des Gegenübers formulierten und ihrerseits auf solche Wünsche reagierten.Die Arbeit unternimmt vor diesem Hintergrund eine zum Teil grundlegende Neubewertung bekannter Quellen und zeigt exemplarisch, wie das Zusammenspiel unterschiedlicher Medien die Darstellung des Kaisers konstituierte.