Seit jeher hat die Gesellschaft dem Alltagsflüchtling Refugien bereitgestellt, in denen es ihm gestattet wird, sich von den im Alltag herrschenden Regeln und Relevanzen zu befreien. Vor dem Hintergrund der phänomenologischen Betrachtungen Alfred Schütz' lassen sich diese Vergnügungswelten als „alltagsfremde, nicht-ernsthafte Wirklichkeiten“ beschreiben, deren besondere Strukturen dem Menschen ein sehr enges Verhaltenskorsett anlegen. Die Autorin liefert eine theoretische Verortung von Vergnügungswelten und analysiert die soziale - räumliche und kommunikative - Konstruktion, also die „Herstellung“ dieser Welten. Dabei werden einige Vergnügungswelten (Gesellschaftsspiele, Ferienclubs, Feste, Vergnügungsparks etc.) beispielhaft erörtert. Das Spielcasino als „ernste Vergnügungswelt“ erhält ein spezielles Augenmerk.
Claudia Schirrmeister Boeken




Bratwurst oder Lachsmousse?
Die Symbolik des Essens – Betrachtungen zur Esskultur
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Warum essen wir so, wie wir essen? Warum essen wir das, was wir essen? Und was bedeutet uns das? Essen ist ein kultureller Seismograph - Claudia Schirrmeister verdeutlicht dies, indem sie aus kommunikationssoziologischer Perspektive die diversen symbolischen Bedeutungen des Essens als Handlung und als Gegenstand unter Rückgriff auf u. a. historische, gruppen- und geschlechtsspezifische Aspekte aufzeigt. Die Zusammenführung unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche und Perspektiven macht das anschaulich aufgebaute Buch auch für interessierte Leser_innen außerhalb der Wissenschaft zu einer lohnenswerten Lektüre.
"Was soll nur aus dir einmal werden ..."
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Universitäre akademische Studiengänge, insbesondere in den Geistes- und Sozialwissenschaften, werden oft als „theorielastig“ und „praxisfern“ kritisiert. Diese Wahrnehmung führt zu einer hohen Anzahl von „Studienabbrechern“ und „Langzeitstudenten“ und trägt zur „Akademikerarbeitslosigkeit“ bei. Solche Behauptungen, die häufig von Wirtschaftsfunktionären, Journalisten und Wissenschaftspolitikern geäußert werden, erwecken den Eindruck, dass die Universitäten und ihre Professoren reformunwillig sind. Diese Sichtweise lässt wenig Raum für eine differenzierte Analyse der Ursachen der Situation und rechtfertigt oft die Notwendigkeit von Reformen. Die vorliegende Studie untersucht den Verbleib der Absolventen des Magisterstudiengangs „Kommunikationswissenschaft“ an der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, und stützt sich auf Befragungen, die zwischen 1997 und 2004 durchgeführt wurden. Diese Untersuchung fällt zeitlich mit dem 30-jährigen Bestehen des Magisterstudiengangs zusammen, der 1976 eingerichtet wurde, und seiner geplanten Ersetzung durch den Ein-Fach-Master-Studiengang „Kommunikationswissenschaft“ ab dem Wintersemester 2006/07.
Geheimnisse
Über die Ambivalenz von Wissen und Nicht-Wissen
Geheimnisse sind sehr eng mit der Persönlichkeit des Menschen verbunden. Sie können seinem Schutz dienen, ihm Sicherheit vermitteln, sie können ihn aber auch schmücken und seiner Person Sozialprestige und Respekt verleihen. In jedem Fall jedoch grenzen Geheimnisse den wissenden Geheimnisträger vom nicht-wissenden Außenstehenden ab und strukturieren so die Form und die Qualität sozialer Beziehungen sowohl auf der Mikro- als auch auf der Makroebene. Claudia Schirrmeister setzt sich eingehend mit dem Geheimnis und seinen Erscheinungsformen auseinander. Sie untersucht Strategien des Verheimlichens (z. B. Lügen) und wie sich Geheimnisse in der Kommunikation „zeigen“. Dabei stellt sie die Relevanz und Bedeutung der Verteilung von Wissen und bewusstem Verhindern von Wissen für soziale Beziehungen heraus. Sie beleuchtet u. a. die moralische Ambiguität des Geheimnisses in seinen illegitimen und in seinen legitimierten, institutionalisierten Formen und berücksichtigt ebenso sein Pendant, die Enthüllung, die z. B. als freiwillige Selbstoffenbarung, im Klatsch oder im Skandal geschieht.