Heilige und Reliquien
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Arnoldt Angenendt untersucht die geistige Welt der Heiligenverehrung und erklärt die theologischen Grundlagen sowie die historischen Erscheinungsformen des Heiligenkults, der heute oft missverstanden wird.
Der international renommierte Kirchenhistoriker Arnold Angenendt behandelt in seinem neuen Buch die heute gängigen Anklagen gegen das Christentum. Die Liste der aufgerechneten »Todsünden« ist lang: Leib- und Geschlechterfeindlichkeit, Erzeugung falscher Schuldgefühle, Anspruch auf alleinseligmachende Wahrheit und damit Intoleranz, Absegnung der Kreuzritter als Beihilfe am Tod unschuldiger Moslems, die Inquisition mit Folterung und Verbrennung der Ketzer wie der Hexen, die Mission als Kolonialkrieg bei Ausrottung ganzer Volksstämme, Antijudaismus als Wegbereiter des Holocaust. Eine »Blutspur« von neun Millionen Opfern habe das Christentum in der Geschichte hinterlassen. In Summe sei es eine altgewordene Weltreligion, die am besten abdanke. Auf breiter Faktenlage fußend legt Angenendt souverän dar, was die religions-, kultur- und allgemeingeschichtlichen Forschungen zu diesen Anklagen in den letzten zwanzig Jahren erbracht haben. Die Ergebnisse sind frappierend.
Die historische Analyse der partnerschaftlichen und romantischen Liebe offenbart, dass unsere heutigen Vorstellungen erst spät entstanden sind. Der Überblick von der Antike bis zur Bibel zeigt, dass Liebe zwar in der Sexualität präsent war, jedoch oft von Zwängen und Grausamkeiten geprägt war. Das Christentum spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Gleichberechtigung und Lustfeindlichkeit. Aktuelle kritische Auseinandersetzungen mit kirchlichen Lehren zur Sexualität werden beleuchtet, und es wird aufgezeigt, dass die moderne romantische Liebe untrennbar mit dem Christentum verbunden ist.
4. Auflage, Primus-Verlag, Darmstadt, 2009. XII, 986 S., Pappband - gutes Exemplar/ Korrigierter Nachdruck der 3. Auflage 2005 -
Das frühe Mittelalter hat man als „größten Umbruch in der Kirchengeschichte“ bezeichnet. Dieser Umbruch wird im vorliegenden Band dargestellt, wobei der erweiterte Horizont jener neuen Fragestellungen und Einsichten für die Kirchengeschichte fruchtbar gemacht wird, die sich mit den Begriffen Sozialgeschichte und Mentalitätsgeschichte verbinden. Was bedeutete es für das Christentum, daß die antike Stadtkultur zerfiel, daß Europa weitgehend wieder agrarische Strukturen annahm, daß an die Stelle einer „öffentlichen Staatsordnung“ der mittelalterliche „Personenverbandsstaat“ trat? Was bedeutete die Reduzierung der Schriftkultur, der Literaturfähigkeit und überhaupt der höheren Bildung? Im Frühmittelalter rezipierte die westliche Christenheit eine Fülle von „einfachen“ oder gar „archaischen“ Religionsformen. Dagegen wandten sich die verschiedenen „Renaissancen“ des Mittelalters. Karls des Großen Bildungserneuerung war in dieser Hinsicht ein erster Korrekturversuch. Professor em. Dr. Dr. h. c. Arnold Angenendt, geb. 1934, lehrte Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und ist Leiter des Sonderforschungsbereichs „Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.