In vielen bisherigen Arbeiten werden wettbewerbliche Preisregulierungsverfahren für die Wasserwirtschaft untersucht, jedoch greifen diese Analysen in zweifacher Hinsicht zu kurz. Erstens können solche Verfahren nur empfohlen werden, wenn unerwünschte Qualitätsdegressionen ausgeschlossen sind. Diese Arbeit fokussiert sich darauf, ob und wie dem begegnet werden kann. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass ganzheitliche wettbewerbliche Verfahren nur bedingt mit der aktuellen Qualitätsregulierung in Deutschland kompatibel sind. Dennoch gibt es Gründe, diese Regulierung grundlegend zu überdenken. Eine Kompatibilität von Qualitäts- und Preisregulierung ist notwendig, um verschiedene Preisregulierungsverfahren in Betracht zu ziehen. Zudem könnte die derzeitige Qualitätsregulierung effizienter gestaltet werden, während ihre Effektivität erhalten bleibt. Zweitens adressiert die integrierte Betrachtung von Qualitäts- und Preisregulierung einen weiteren Schwachpunkt vorheriger Studien. So lassen sich fundiertere Aussagen darüber treffen, welches wettbewerbliche Verfahren für die deutsche Wasserwirtschaft tatsächlich empfohlen werden sollte. Ein bisher vernachlässigtes Kriterium in der Analyse möglicher Wettbewerbskonzepte ist, ob ein spezifisches Verfahren der Preisregulierung geeignet ist, Qualitätsziele zu verfolgen.
Mark Oelmann Boeken
