Mit diesem Buch möchte ich interessierten Lesern Einblick geben, in das Milieu des Chorgesangs von Vereinen bzw. Chören in Sachsen, Thüringen und Bayern als Vorstand oder Vorsitzender, in denen ich von 1961 bis heute 2015 den Chorgesang erlernte. Niemals hätte ich geglaubt einmal ein langjähriger Chorsänger zu werden, mit einer Stimmlage im 1. Tenor. Das Singen in einem Chor war nicht nur Hobby, wie viele Menschen glauben, es war Verpflichtung, Disziplin und anstrengende musikalische Feinarbeit mit bestimmten Regeln, die es einzuhalten galt. Wie kam ich dazu?
Siegfried Röhr Boeken



Nach dem großen Erfolg seines Buches über die „Rädlbar“ begibt sich Siegfried Röhr erneut auf Spurensuche im Ronneburger Wismutrevier. Dabei hat er vor allem ein bisher wenig beachtetes Thema im Blick: die Zeit nach der Schicht – die Freizeit. Ihrer Gestaltung, meist mit der Familie und oft auch mit den Kollegen, maßen die Menschen erhebliche Bedeutung bei – sie suchten Erholung und Entspannung. Bilder vom Gurkenanbau im Schrebergarten, vom Brigadeausflug nach Klingenthal oder zum Ilmenauer Kickelhahn, von zünftigen Festen und geselligen Brigadeabenden, vom Kur- oder Urlaubsaufenthalt an der Ostsee bis hin zu Aufnahmen unvergesslicher Freizeitutensilien spiegeln dieses Bestreben wider. Gleichzeitig entsteht ein faszinierendes Panorama typischer DDR-Freizeitbeschäftigung, hauptsächlich illustriert mit umfangreichem Bildmaterial der Wismut-Versorgungsbrigaden. Viele sangen im Bergarbeiterchor vom „Schürfen nach Erzen in ewiger Nacht“, campierten mit den Kollegen an der Koberbachtalsperre oder löschten nach getaner Arbeit bei der Feuerwehr den ein oder anderen Brand. Die bisher größtenteils unveröffentlichten Bilder aus privaten Fotoalben oder Brigadetagebüchern erinnern eindrucksvoll an längst vergangene Tage.
„Die Rädlbar ist da“, dieser Ruf kündete ab 1964 vom Eintreffen des mobilen Imbisswagens – der „rollenden Kantine“ – auf dem Wismutgelände Ronneburg. Warum es sie gab, wer sie initiierte und welche Vorteile für den Arbeitsalltag im Wismut-Bergbau daraus erwuchsen, davon berichtet Siegfried Röhr eindrucksvoll in seinen Lebenserinnerungen. Die SDAG Wismut war nicht nur Arbeitgeber für tausende Menschen, die oftmals aus weit entfernten Gebieten der DDR zum Arbeiten nach Ronneburg und ins Erzgebirge kamen. Der Uranerzbergbau forderte Mensch und Natur auch Vieles ab und wirkt in seinen Folgen bis in die Gegenwart fort. Die schwierigen Arbeitsbedingungen sollten durch vergleichsweise gute Bezahlung und Sonderbehandlung in vielen Bereichen kompensiert werden. Siegfried Röhr war selbst 26 Jahre in der SDAG Wismut tätig. „Seine“ Geschichte – ein Stück erlebter Wismutalltag – wird jedem ehemaligen Kumpel und auch Übertagearbeiter bei so mancher Anekdote ein zustimmendes Nicken oder „Genau so war’s“ entlocken. Wer diese Zeit nicht mehr aus eigener Anschauung kennt, erhält mit diesem Buch einen interessanten und lebhaften Eindruck der Geschehnisse in und um das Wismutrevier Ronneburg.