Seit Inkrafttreten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes ist der Datenschutz im Bereich der Mitwirkung des Jugendamtes im familien- und vormundschaftsgerichtlichen Verfahren verstärkt in den Blickpunkt geraten. Dabei drängt sich allerdings der Eindruck auf, daß die Durchsetzung der eigenständigen Position der Jugendhilfe im Vordergrund steht. Schwerpunkt dieser Untersuchung ist es deshalb, die zum Teil recht emotional geführte Auseinandersetzung wieder auf ihren Ursprung zurückzuführen, nämlich den Schutz der informationellen Selbstbestimmung insbesondere der Eltern, über deren Sorgerecht eine Entscheidung getroffen werden muß. Dabei gerät man unweigerlich in Konflikt mit dem Kindeswohl. Diesem Spannungsverhältnis trägt aus Sicht der Verfasserin die derzeitige Rechtslage nicht genügend Rechnung, da es keine hinreichend normenklaren Ermächtigungen gibt, um die im Kindeswohlinteresse notwendigen Ermittlungen anstellen zu können. Darüber hinaus ist es Ziel der Arbeit, das Bewußtsein für die Probleme des Datenaustauschs zwischen Jugendamt und Gericht zu schärfen, indem die datenschutzrechtlichen Vorgaben für beide Seiten erörtert werden. Damit spricht die Studie auch die in diesem Bereich tätigen Praktiker an.
Carola Ensslen Boeken



Militarismus, Revolution und soziale Not
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An den Ereignissen um die Kasernen lässt sich ein geschichtlicher Handlungsbogen aufzeigen, der von den preußisch-deutschen Großmachtbestrebungen 1870/71 über zwei Weltkriege und die in ihrem Zusammenhang verübten Verbrechen, über die Militarisierung der deutschen Gesellschaft bis zu deren Zusammenbruch im Mai 1945 und den Folgen, die bis heute erkennbar sind, reicht. Nach 1945 wurden die Kasernengebäude zeitweilig für die Unterbringung ausgebombter Obdachloser, Vertriebener und Flüchtlinge verwendet. Die Ergebnisse der Erforschung des Geländes führen die AutorInnen zu dem Schluss: Dieses Gelände, das von der Universität Hamburg für den Bau neuer Lehrgebäude genutzt werden soll, sollte nicht nur die Wissensaneignung und -reflexion zukünftiger Studentengenerationen ermöglichen. Der Ort sollte als historischer Lernort deutlich gemacht und in die Planungen für das zukünftige universitäre Gelände einbezogen werden.