Gabriele Kuhn Boeken





Dass die Liebe das schönste der Gefühle ist, sei unbestritten. Pendelt sich aber eine gewisse Routine in der Beziehung ein, gestaltet sich das Zusammenleben mitunter tückisch. Bald schon weicht die erste Verliebtheit dem Ärger über die Kleinigkeiten des Alltags: herumliegende Socken und Sporttaschen, das hauseigene Zeitschriftenarchiv am Esstisch, kryptische Einkaufslisten, der unökonomisch eingeräumte Geschirrspüler, die Frage, wer am Sonntag das Frühstücksgebäck holt oder mit dem Hund Gassi geht. Gabriele Kuhn und Michael Hufnagl sind seit achtzehn Jahren ein Paar. Seit zehn Jahren sind sie verheiratet. Seit drei Jahren schreiben sie »Paaradox«, ihre wöchentliche »Kurier«-Kolumne. Dieses Buch versammelt die beliebtesten, spitzzüngigsten und vor allem witzigsten Texte, denn – Lachen, mit- und übereinander, ist die beste Paartherapie.
„Frag’ nicht so blöd!“ – ein Satz wie ein Keulenschlag für Kinder. Von Eltern oft einmal reflexartig eingesetzt, schnell und unüberlegt. Zum Beispiel auf Fragen wie „Habt Ihr noch Sex?“ Dabei verdiente sich jede kindliche Frage eine genauere Betrachtung. Vor allem im modernen Patchwork-Verbund, wo sich jedes einzelne Familienmitglied neu positionieren muss. Der nämlich zwingt zu ehrlichen Antworten. Genau die versuchen Gabriele und Michael Hufnagl zu geben. Sie lassen sich auf Fragen ihres Sohnes aus erster Ehe und der gemeinsamen Tochter ein und erschaffen eine munter rotierende emotionale Elternwelt. Sie tun das freilich mit viel Ironie und Humor. Aber sie setzen sich am Ende sehr ernsthaft mit dem Thema, wie sehr sie einander nach 12 gemeinsamen Jahren noch lieben (können), auseinander. Dabei wimmelt es vor Fragen. Und die sind gar nicht blöd.
'Warum muss ich dich immer um alles drei Mal bitten', fragt sie. 'Warum muss bei dir immer alles gleich erledigt sein', fragt er. 'Typisch Mann', sagt sie. 'Typisch Frau', sagt er. 'Typisch Beziehung ', sagen Gabriele und Michael Hufnagl. Sie sind verheiratet und leben seit zehn Jahren zusammen im Spannungsfeld zwischen Beruf, Kindern und den Tücken der Partnerschaft. Und darauf legen sie ihr Augenmerk. Ironisch und unterhaltsam. Mit einem Hintersinn, der Leserinnen und Lesern Wiedererkennung garantiert. Vom Krampf der Hausarbeit bis zum Stress der Freizeitgestaltung, vom Definieren der Streitkultur bis zu den zahllosen Schrullen – die Gemeinsamkeit steckt voll trennender Fallen. In 20 Kapiteln beschreibt sie ihre Sicht der Dinge. In 20 Kapiteln widerspricht er, weil alles ganz anders ist, denn zwischen der weiblichen und der männlichen Wahrnehmung des Alltags liegen Welten. Darüber zu lachen, ist der Wert dieses Buches – und am Ende siegt ja doch die Liebe.