Bilder Basler Bändelherren
Der Historienmaler Albert Landerer (1816–1893) und seine Auftraggeber
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Was wissen wir über die Seidenbandfabrikanten Basels, die ‹Bändelherren›, abgesehen von wirtschaftshistorischen Aspekten? Die private Seite dieser ökonomischen Elite des 19. Jahrhunderts, ihre kulturellen Interessen und Lebenszusammenhänge liegen weitgehend im Dunkeln. Diese kunst- und kulturhistorische Untersuchung leistet einen Beitrag zur Aufklärung. Sie bietet die erste Monografie über Albert Landerer (1816–1893), einen bedeutenden Historienmaler Basels. Im Mittelpunkt steht ein neu entdecktes Gemälde Landerers, das eine mittelalterliche Episode zeigt: den Triumph der Grafen von Thierstein über den Bischof von Basel im Jahr 1376. Gleichzeitig ist das Bild ein Gruppenporträt von vier jungen Basler Fabrikantensöhnen, darunter der Auftraggeber Eduard Bischoff, die stolz ihren neu erworbenen Besitz, die Burgruine Neu-Thierstein, dokumentieren. Das Gemälde offenbart ein neofeudales Selbstverständnis der Basler Großbürger und kritisiert subversiv den Basler Pietismus. Landerer, gefördert von Jacob Burckhardt, hielt sich seine Auftraggeber in der Heimatstadt. Die Analyse des zentralen Bildes wird durch ein Konvolut von Briefen und unpublizierten Archivalien ergänzt. Zudem enthält die Untersuchung ein Werkverzeichnis Landerers sowie Transkriptionen seiner Korrespondenzen und seines Testaments, das in einem Basler Gerichtsprozess nach seiner Ermordung eine wichtige Rolle spielte.
