Marion Wieczorek Boeken






Individualität und schwerste Behinderung
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Um die Komplexität der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit schwerster Behinderung beschreiben zu können, werden vielfältige Erklärungsansätze unterschiedlicher Fachrichtungen mit in die Verstehensprozesse einbezogen. Insbesondere werden die neuesten Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie für die Pädagogik bei schwerster Behinderung fruchtbar gemacht. Die Ausführungen basieren auf praktischen Erfahrungen, welche den Text in zahlreichen Beispielen durchziehen. Als bedeutsame Aufgabe dieser Arbeit wird es gesehen, den alltäglichen Vorgängen des individuellen Lebens von Kindern und Jugendlichen mit schwerster Behinderung ihre Bedeutung zu verleihen. Vorliegende Arbeit sucht der individuellen Variabilität Rechnung zu tragen, von linearen Ursache-Wirkungs-Modellen und normativen Entwicklungskonzepten Abstand zu nehmen und sich auf die Prozesse der Entwicklung selbst auszurichten. Es geht um einen Beitrag zum Verstehen auf der Basis von Individualität und Vielfalt.
Damit Kinder Welt entdecken, erkunden, gestalten und verstehen lernen, bedarf es der Beteiligung an der sozialen und kulturellen Welt. Und es bedarf ebenso der Beteiligung der Erwachsenen an dem, was für Kinder bedeutsam ist. Ausgehend von der Bedeutung, die der gelebte Alltag als erster Bildungsort für Kinder mit schwerer Behinderung haben kann, zeigt die Autorin Wege auf, wie Kinder auf der Grundlage von konkreten Erfahrungen Zugang zum kulturellen Wissen der Welt, in der sie leben, gewinnen können. Erstmals wird ein Konzept vorgestellt, das auf Basis der Denkformate und Selbstbildungspotenziale von Kindern Möglichkeiten der Bildung für Kinder und Jugendliche mit schwerer Behinderung aufzeigt. Ziel ist es, dass sich die Kinder nach und nach ein Bild von der Welt machen können und diese zunehmend verstehen lernen. Mit vielen Praxisbeispielen und Anregungen richtet sich das Buch an Fachleute in der praktischen und theoretischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit schwerer Behinderung, an Studierende und Eltern.
Schülerinnen und Schüler mit cerebralen Bewegungsstörungen besuchen heute Regel- und Förderschulen. Sie sind die größte Gruppe in der Schülerschaft der Schule mit dem Förderschwerpunkt motorische Entwicklung. Die vorliegende Broschüre stellt Grundüberlegungen zu einer Gestaltung von lernförderlichen Umgebungen dar. Sie bietet für Lehrer und andere Fachkräfte, die an Schulen arbeiten, in denen Kinder und Jugendliche mit einer cerebralen Bewegungsstörung lernen, eine Orientierung, um Lern- und Bildungsbedürfnisse der Schüler verstehen und passende Angebote gestalten zu können.
Vorliegendes Buch bietet eine umfassende Darstellung des Schriftspracherwerbs für Schülerinnen und Schüler mit Körperbehinderungen. Das Spektrum der Beiträge reicht vom Erwerb symbolischen Verhaltens und frühen, vorschulischen Schriftspracherfahrungen, über eine differenzierte Darstellung von Leselehrmethoden aus der Sicht der LernvorausSetzungen körperbehinderter Schüler und Zugangsmöglichkeiten zum Schriftspracherwerb für mehrfachbehinderte und nichtsprechende Schüler bis hin zu Zugängen zum geschriebenen Text. Neben einer theoretischen Grundlegung zu allen Themen finden sich für alle angesprochenen Bereiche, Möglichkeiten und Beispiele aus der praktischen UmSetzung im Schulalltag. Die Darstellungen bieten auf Basis der aktuellen Forschungslage und umfassenden Praxiserfahrungen aller Autoren konkrete Hilfen, sich auf dem Markt der Angebote zum Schriftspracherwerb zu orientieren. Zum ersten Mal findet sich eine AuseinanderSetzung mit den Anforderungen an das Vorschulalter aus Sicht der Körperbehindertenpädagogik. Das Buch wendet sich an Studierende und Lehrkräfte aller Schulen, an denen Kinder mit Körperbehinderungen lernen.
Die Körperbehindertenpädagogik befindet sich derzeit im Umbruch. Die Veränderungen in der Schülerschaft stellen die Lehrer vor neue Aufgaben, für die neue didaktische Konzepte entwickelt werden müssen. Neue Erkenntnisse im Bereich des Grundlagenwissens machen Neuüberlegungen in Bezug auf Unterricht und Frühförderung notwendig. Mit dem medizinischen Fortschritt stellen sich vermehrt ethische Fragen z. B. in Bezug auf pränatale Diagnostik und ihre Folgen. Das Buch will diese neuen Herausforderungen nicht nur skizzieren, sondern auch die notwenigen Veränderungen und Entwicklungen innerhalb des Fachs anstoßen und unterstützen. Von der Frühförderung bis zur Berufsausbildung werden dabei alle relevanten pädagogischen Fragen im Lebenslauf von Menschen mit Körperbehinderungen thematisiert.