Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Printmedien, Presse, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Kommunikationswissenschaften (Ifkw)), Veranstaltung: Proseminar: Kommunikation als Beruf, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bedeutung der Tageszeitungen als Informationsmedium nimmt ab, so der Tenor einer gerade veröffentlichten Medien-Vergleichsstudie des IFAK-Instituts. Die neueste Hiobsbotschaft passt ins Bild. Auf dem deutschen Tageszeitungsmarkt hat sich innerhalb kurzer Zeit ein Szenario ergeben, das die Branche selbst als schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet. Die Ergebnisse der IFAK-Studie lassen erahnen, dass es sich hierbei um mehr handelt als eine Parallele zur derzeitigen wirtschaftlichen Gesamtlage. Was zunächst als konjunkturbedingte Flaute am Werbemarkt angesehen wurde, droht zu einer strukturellen Krise zu werden , so die Befürchtung in den Verlagshäusern quer durch die Republik.
Daniel Pontzen Boeken



Politiker in der Medialisierungsspirale?
Eine Abgeordneten-Befragung auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene
Politik verkommt mehr und mehr zu substanzlosem Medienspektakel. Das Personal rekrutiert sich zunehmend aus effektsicheren Inszenierungsprofis. Der Diskurs beschränkt sich immer stärker auf triviales TV-Geplauder. Zu Ende gedacht droht nichts weniger als die Entkernung unseres demokratischen Gesellschaftsmodells. Solch düstere Warnungen gibt es zuhauf, empirische Belege, die sie stützen, dagegen kaum. Doch verengt sich der Blick bei derartigen Zerfallsdiagnosen nicht allzu oft auf einen kleinen Zirkel omnipräsenter Spitzenpolitiker und deren Auftritte auf grell ausgeleuchteten Medienbühnen? Wird der ‚Maschinenraum’ der Politik, dort wo Entscheidungen ausgehandelt werden, nicht gänzlich ausgeblendet? Birgt nicht zudem das Internet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Macht der Massenmedien zu beschränken, indem Gewählte und Wähler direkt miteinander kommunizieren? Ausgehend von diesen Überlegungen befragte Daniel Pontzen mehr als 1.000 Abgeordnete auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene zu ihren Einschätzungen, Einstellungen und Meinungen – der Kernfrage folgend, ob sich Politiker tatsächlich immer stärker den Spielregeln der Massenmedien anpassen – sprich: sich ‚medialisieren’.
Bild, BamS und Glotze - mehr brauche er nicht zum Regieren, behauptete einst Gerhard Schröder. Sind Mediencharisma, ein kamerataugliches Lächeln und geschickte Themensetzung tatsächlich die Zentralkategorien heutiger Politik? Wie viele Abgeordnete trainieren ihre Mimik und Gestik? Welche Bedeutung schreiben sie TV-Duellen zu, was treibt sie in Talkshows? Daniel Pontzen hat 431 Abgeordnete befragt und liefert damit eine erste umfassende Studie zur Medialisierung von Politik aus Akteursperspektive.