"Vmbringt [umbringt] mit starcken turnen, murn"
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!["Vmbringt [umbringt] mit starcken turnen, murn"](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)
Der vorliegende Tagungsband vereint die Beiträge der achten Tagung des „Freundeskreises Bleidenberg e. V.“ in Oberfell 2012. Der Bogen spannt sich von antiken Befestigungen über mittelalterliche Burgen bis hin zur Ordensburg Vogelsang und zum Westwall. Die antike Befestigung auf dem Katzenberg, die Virneburg, Burg Neublankenheim, die Eltzer Fehde, aber auch unbekannte Objekte wie Burghäuser werden vorgestellt. Historiker, Kunsthistoriker, Bauforscher und Archäologen geben hier einen spannenden Einblick in die Erforschung der Befestigungen der bedeutenden Landschaft der Eifel.
Aspekte mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Architektur
Burgen gelten gemeinhin als Symbole der Macht – aber hält diese Annahme einer wissenschaftlichen Untersuchung stand? Im Rahmen einer Tagung in Oberfell an der Mosel im November 2011 wurde diese Frage thematisiert. Eine Vielzahl von Vorträgen aus verschiedenen Disziplinen beleuchtete unterschiedliche architektonische Objekte aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Bewusst wurde die Burg nicht als singuläres Bauwerk behandelt, sondern in den Kontext herrschaftlicher Architektur im Allgemeinen zurückgeholt. Daher wurden in den Beiträgen Burgen, Sakralbauten, Zeughäuser, Brücken oder auch Rathäuser behandelt, und dabei immer in den Kontext von Landschaft und Gesellschaft eingebettet. Der zeitliche Rahmen erstreckte sich vom hohen Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit, um so auch den Wandel nicht nur der architektonischen Formen, sondern auch ihrer Wahrnehmung aufzeigen zu können.
Nur wer das mentalitätsgeschichtliche Phänomen Burg erforscht und verstanden hat, kann auch erklären, wie das Bild der Burg entstanden ist und vor allem, warum die Bauten ihr spezifisches Aussehen erhielten. Und nur so kann auch die scheinbare Diskrepanz von ehemals tatsächlich gebauten Burgen und dem Bild, das von der Burg vorherrscht, begriffen werden. Die Beiträge dieser Tagung, die im September 2007 in Werfen in Salzburg stattfand, wenden sich dem Bild der Burg vor 1500 zu. Es ging um die Fragen, mit welchen Konnotationen Burgen in der Literatur der Epoche aufscheinen, für welche religiösen und profanen Allegorien das Bild der Burg herangezogen wurde, inwieweit Abbildungen und Beschreibungen in einer eigenen Tradition standen bzw. inwieweit es zu einer Wechselwirkung zwischen der «Burg im Kopf» und der materiellen Repräsentation im Burgenbau kam.
Der Tagungsband vereint die Beiträge einer 2005 in Oberfell an der Mosel stattgefundenen Tagung des Marburger Arbeitskreises für europäische Burgenforschung. Autoren verschiedener Fachdisziplinen untersuchen umfassend das Phänomen der Burg im Krieg. Belagerungen, Belagerungsburgen sowie Belagerungsmaschinen, technische Innovation und psychologische Kriegsführung kommen gleichermaßen zur Sprache. Gerade den Burgen und Schanzen wird breiter Raum eingeräumt. Abhängig von ihrer Funktion konnten sie direkt zum Beschuss der belagerten Burg in Sichtweite liegen, aber auch als Rückzugsort der Belagerer dienen und sich in weiterer Entfernung erheben. Abhängig vom Stand der Waffenentwicklung wandelten sich dabei Lage und Architektur. Doch auch das Schicksal der beteiligten Menschen kommt nicht zu kurz.