Inhaltsübersicht: Einleitung, I. Vogelperspektiven, II. Der Umbau der Organisationen und ihrer Einheiten, III. Massanzüge und Hilfesettings, IV. Die Einbeziehung angrenzender Systeme, V. Organisisierte Selbstbeobachtung, VI. Anhang, Die Autorinnen und Autoren.
„Zusammen ist man weniger allein“, heißt es so schön. Wo Menschen sich mit sozialen Problemen konfrontiert sehen, gilt dieser Satz umso mehr. „Familienrat“ nennt sich ein innovativer Ansatz für die Soziale Arbeit mit Familien, der die Stärken von größeren Familiengruppen zusammenführt und sie mit der Fachkompetenz von professionellen Helfern verbindet. Sein Ursprung liegt in den Praktiken der neuseeländischen Maori. Hier werden Probleme als Anlass verstanden, Gemeinschaft herzustellen. Ihre Ursachen werden nicht individuellen Symptomträgern zugeschrieben und Lösungen nicht von Hilfeexperten erwartet, sondern von Verwandtschaft, Netzwerken und anderen Menschen aus dem Umfeld. Für die Soziale Arbeit ist das sehr bereichernd: Kinderschutz z. B. braucht ein aufmerksames, wohlwollendes Umfeld; Integration oder Resozialisierung brauchen Unterstützer aus dem Netzwerk. Problemlösungen, die auf diese Weise gemeinsam entwickelt werden, bringen fast automatisch auch Inklusionseffekte mit sich. Das Buch stellt praxisnah die methodischen Elemente des Familienrats vor und geht auf die Herausforderungen der „versammelnden“ Arbeit ein. Die Kombination von journalistisch präsentierten Beispielen und deren fachlicher Analyse aus wissenschaftlicher Perspektive machen den besonderen Charme dieses Buches aus.
Auf Untaten erfolgen Urteile, auf Grenzverletzungen Sanktionen, auf Fehlverhalten Strafen. Unser Strafrechtssystem ist ein rationaler Apparat, der in seiner eigenen Logik betrachtet ähnlich alternativlos erscheint wie die Strafsysteme vergangener Jahrhunderte. In diesem Lehrbuch werden Modelle des alternativen Umgangs mit verletzenden Verhalten diskutiert. Wiedergutmachung, Verständigung, Heilung und Gemeinschaft stehen dabei im Vordergrund - weniger die Strafe. Restorative Justice und indigenisierte Sozialarbeit sind neue Fachdiskurse im deutschen Sprachraum. Theoretische Darstellungen und praktische Beispiele schaffen einen Überblick zu den Methoden, die anwendungsbezogen aufbereitet wurden und dazu anregen, über Bestehendes und Mögliches nachzudenken.
Im Hilfeverständnis der »Relationalen Sozialen Arbeit« werden bestehende und mögliche potenzielle Beziehungen zum Dreh- und Angelpunkt einer vernetzenden und versammelnden »Wir-Hilfe«. Wie kann eine Soziale Arbeit aussehen, die sich nicht in der instrumentellen Bearbeitung von Problemen erschöpft, sondern diese als Gelegenheiten begreift, um Menschen miteinander in Verbindung zu bringen? Relationale Sozialarbeit setzt auf Vernetzung, Beteiligung und gemeinschaftliche Unterstützung und versteht die Beziehungen ihrer Adressaten als Werkzeug und Wirkung relational angelegter Hilfeprozesse. So plausibel solche „Wir-Hilfe“ auf theoretischer Ebene ist, so enorm sind die methodischen Konsequenzen. Der Herausgeberband stellt „versammelnde“ Methoden praxisnah dar und liefert Theorieangebote, um Entwicklungsperspektiven der Relationalen Sozialarbeit zu eröffnen.
In diesem zweiten Teil von 'Sozialer Raum und Soziale Arbeit' werden Methoden und Techniken vermittelt, wie sie in der praktischen Sozialen Arbeit Anwendung finden können. In der Beschreibung von Fall- und Projektbeispielen wird ein Kompetenzprofil für soziale ArbeiterInnen skizziert, das Studierenden wie PraktikerInnen eine konkrete Orientierung bietet. Durch zusätzliche Materialien wie Checklisten, Fragebögen, Ablaufschemata bereitet das Buch optimal auf die Profession im pädagogischen Handlungsfeld Soziale Arbeit vor.