Im ersten Teil des Werks wird das kapitalistische System umfassend beschrieben, wobei sowohl die Interessen der herrschenden Klasse als auch die tatsächlichen Verhältnisse berücksichtigt werden. Die Reproduktionstheorie von Marx dient als Grundlage, jedoch wird sie nicht rein wiedergegeben. Stattdessen werden Methoden der Kybernetik, System- und Regeltheorie sowie mathematische Ansätze zur Beschreibung der Reproduktionsprozesse genutzt, unterstützt durch einen umfangreichen Symbolbaukasten. Der zweite Teil widmet sich der Suche nach Alternativen, die aus den engen Grenzen der alten Ordnung herausführen können, und berücksichtigt dabei die Erfahrungen des gescheiterten Sozialismus in den ehemaligen Ostblockländern. Die Spannungen zwischen der spätkapitalistischen Marktwirtschaft und der zentralstaatlichen Planwirtschaft sowjetischen Typs sowie die Unterschiede zwischen kapitalistischen und sozialistischen Systemen ziehen sich durch alle drei Bände. Diese Gegensätze spiegeln sich in den Grundformen der Wertbildung, der Reproduktion des Produktwerts und den Formen der Akkumulation des produktiven Vermögens sowie des gesellschaftlichen Gesamtprodukts wider.
Wolfgang Hoss Volgorde van de boeken


- 2006
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Krisenerscheinungen und soziale Probleme wie Massenarbeitslosigkeit, Sozialabbau, Staatsüberschuldung, Armut und Hungersnöte in Entwicklungsländern werden heute kaum noch bestritten, was die Suche nach Lösungen in den Mittelpunkt des öffentlichen Meinungsstreits rückt. Aktuell dominieren zwei Strategien – der Neoliberalismus und der Sozialdemokratismus – die politische und wissenschaftliche Diskussion. Die Unterschiede zwischen diesen Strömungen verwischen zunehmend, und die „Halbwertzeit“ ihrer Lösungsvorschläge wird immer kürzer. Der Versuch, die kapitalistische Marktwirtschaft durch eine zentrale Planwirtschaft nach sowjetischem Muster zu ersetzen, ist offensichtlich gescheitert. Besonders im Vergleich der beiden deutschen Staaten zeigt sich, dass die spontanen Regelmechanismen des Marktes in der BRD zu höherer Arbeitsproduktivität führten als die zentralen Planungsmethoden der DDR. Die Suche nach einer Alternative zu sowohl kapitalistischer Marktwirtschaft als auch sowjetischer Planwirtschaft war das Ziel dieses Werks. Es soll nicht eine endgültige Lösung präsentiert werden, sondern die entwickelten Ideen sollen anregen, gemeinschaftlich nach Wegen zu suchen, die aus dem zu eng gewordenen Rahmen der alten Ordnung herausführen können.