Die internationale Konferenz „Strategien und Instrumente zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes“ findet in Tangermünde an der Elbe statt. Tangermünde besitzt nicht nur eine lange und bemerkenswerte Historie und erlangte deutschlandweit Berühmtheit als Residenz des Kaisers Karl IV. von 1373-1378. Sie ist darüber hinaus in besonderem Maße mit dem Tagungsthema verbunden: Zum zweiten Mal innerhalb von nur 4 Jahren war die Tangerniederung in diesem Frühjahr vom Hochwasser der Elbe betroffen. In Anbetracht der Gefährdung für Leib und Leben der Bevölkerung musste (wieder einmal) der Katastrophenalarm ausgerufen werden. Die Tatsache, dass trotz immenser volkswirtschaftlicher Aufwendungen für den (meist bautechnischen) Hochwasserschutz die durch Hochwasser verursachten Schäden in den letzten Jahren dramatisch gestiegen sind, führt nahezu zwangsläufig zu einer Stärkung des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Bundestag und Bundesrat haben nach intensiven Diskussionen als eine Konsequenz aus den Hochwasserereignissen 2002 im vergangenen Jahr das Gesetz zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes (Artikelgesetz) verabschiedet, in dem wichtige Aspekte des vorbeugenden Hochwasserschutzes nun auch rechtlich definiert und geregelt werden. Gleichwohl ist diese Problematik keinesfalls auf regulierende Möglichkeiten des Gesetzgebers beschränkt, sondern umfasst auch innovative raumplanerische oder auch ingenieurtechnische Instrumente und Strategien. Auf der internationalen Konferenz werden durch 23 Vorträge und 15 Posterpräsentationen eine Vielzahl unterschiedlicher Handlungsansätze, Forschungsergebnisse und Erfahrungen präsentiert, die sich auf diese 6 Themenkreise konzentrieren: - Europäische und deutsche Entwicklungen im vorbeugenden Hochwasserschutz - Hochwasser(risiko)management - Wirkung von Retentionsmaßnahmen - Entscheidungshilfesysteme und Modellierung - Wirtschaftliche Bewertungsmethoden - Sonstige Forschungsaktivitäten
Robert Jüpner Boeken






Unter einem Hochwassermanagementsystem wird ein GIS-basiertes Handlungsinstrumentarium verstanden, welches auf kommunaler Ebene als praxisorientiertes Entscheidungshilfesystem dient. Es gliedert sich in zwei Anwendungsbereiche, den vorbeugenden und den operativen Hochwasserschutz, auf. Während sich der präventive Hochwasserschutz größtenteils mit raumplanerischen Aspekten wie dem Flächenmanagements in der Regional- und Bauleitplanung, dem technischen Hochwasserschutz und der Förderung des natürlichen Rückhalts befasst, beruht die Gefahrenabwehr v. a. auf der Arbeit mit Gefahrenkarten, der Organisationsstruktur und Klärung der Zuständigkeiten im Katastrophenfall. Im Rahmen des Hochwassermanagements spielt die transregionale und transnationale Zusammenarbeit der zuständigen Verbände und Behörden daher eine wichtige Rolle. Der interessierte Leserkreis der Schriftenreihe „Magdeburger Wasserwirtschaftliche Hefte“ umfasst somit nicht nur Verantwortliche und Entscheidungsträger in Fachbehörden und Katastrophenschutz-Einrichtungen, sondern auch Mitarbeiter wasserwirtschaftlicher Fachverbände, Forschungseinrichtungen und Ingenieurbüros, die sich mit hochwasserrelevanten Aspekten (u. a. Wasserbau, Raumplanung, Ökologie, Ökonomie) befassen.
In diesem Jahr feierte das Forum zum Hochwasserrisikomanagement bereits sein 10. Jubiläum. Die bisher über 120 Vorträge zeigten, die große Vielfalt an Aufgaben und Herausforderungen und die Entwicklungen im Hochwasserrisikomanagement. Die Wasserwirtschaftsverwaltungen der Länder haben diese Herausforderung angenommen und gemeinsam mit ihren Partnern aus Wissenschaft und Praxis sehr gut gelöst. Auch 2018 ist es wieder gelungen, exzellente Referentinnen und Referenten zu gewinnen. Die Fachvorträge konzentrierten sich in drei Themenblöcken auf die Aspekte: - Objektschutz im Bestand - Hochwasserrisikokommunikation - Umgang mit seltenen Hochwasserereignissen
Mit Fertigstellung der Hochwasserrisikomanagement-Pläne wurde der erste Zyklus zur Umsetzung der Europäischen Hochwasserrisikomanagement- Richtlinie abgeschlossen. Es gilt nun, die erforderlichen Maßnahmen zur Verringerung des Hochwasserrisikos umzusetzen. Außerdem müssen die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten überprüft und fortgeschrieben werden. Im 9. Forum wurde dieser Umsetzungsprozess anhand interessanter Beispiele aus der Praxis aufgezeigt. Gastgeber des Forums am 22. Juni 2017 war der Freistaat Bayern. Die Veranstaltung fand im Bayerischen Landesamt für Umwelt in Augsburg statt. Das Forum versteht sich als Plattform einer breiten öffentlichen Diskussion des Umsetzungsprozesses. Auch 2017 ist es wieder gelungen, exzellente Referentinnen und Referenten zu gewinnen. Die Fachvorträge konzentrierten sich in drei Themenblöcken auf die Aspekte: - Hochwasserangepasstes Planen und Bauen - Landwirtschaft und Hochwasserrisikomanagement - Aktuelle Projekte
Die Hochwasserrisikomanagementpläne sind auf der Ebene der Flussgebietseinheiten mit Ablauf des Jahres 2015 erstellt worden. Eine Überprüfung und gegebenenfalls erforderliche Aktualisierung ist zwar erst in sechs Jahren durchzuführen, sollte aber bereits jetzt angegangen werden. Das 8. Forum zur Umsetzung der Europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (EG-HWRM-RL) widmete sich neben den Maßnahmen, die in den HWRM-Plänen festgelegt wurden, auch der Frage: Was ist bei der Erstellung der Pläne in der Rückschau gut gelaufen, was hätte besser laufen können? Vor allem aber auch: Was kann überhaupt umgesetzt werden? Wie ist die Finanzierung vorzunehmen? Gastgeber des Forums am 23. Juni 2016 war Rheinland-Pfalz. Die Veranstaltung fand in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz statt. Das Forum zur EG-HWRM-RL versteht sich als Plattform einer breiten öffentlichen Diskussion des Umsetzungsprozesses. Auch in diesem Jahr ist es wieder gelungen, exzellente Referentinnen und Referenten zu gewinnen. Die Fachvorträge konzentrierten sich in drei Themenblöcken auf die Aspekte: - HWRM-Planung - Maßnahmen - Finanzierung
Forum zur Europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (EG-HWRM-RL)
- 111bladzijden
- 4 uur lezen