Die Philosophin Lisa Herzog beleuchtet die Bedeutung der Arbeit als Teil der menschlichen Natur und kritisiert die vorherrschende kapitalistische Logik, die Erwerbsarbeit über andere Tätigkeiten stellt. In einer Gesellschaft, in der Pflege, Bildung und Kultur oft abgewertet werden, plädiert sie für eine Neubewertung von Arbeit. Experten diskutieren, wie Arbeit demokratischer, sozialer und gerechter gestaltet werden kann, wobei Kulturarbeit als Beispiel für sinnstiftende Beschäftigung dient. Die Beiträge bieten Perspektiven zur Schaffung von "guter Arbeit" in der modernen Welt.
Sabine Benzer Boeken


Was hält die Gesellschaft für wertvoll und vermittlungswürdig? Wie kann kulturelles Erbe heute vielfältig und dialogisch gestaltet werden?Ob Kunstwerke, Architektur, Kunsthandwerk oder immaterielle Traditionen, Rituale und überliefertes Wissen – das kulturelle Erbe hilft uns beim Entwurf unseres kollektiven Selbstbilds. Es stellt den Bezug zur Vergangenheit her und wir müssen es für die Gegenwart interpretieren. Das gilt auch, wenn dieses Erbe schwierig, belastend und ausschließend ist – wie etwa im Fall von Raubkunst oder des faschistischen Erbes. Oft wird dieses instrumentalisiert, kommerzialisiert und eindimensional präsentiert. Expertengespräche beleuchten die Bedeutung des kulturellen Erbes für die Gesellschaft und suchen nach einer gemeinsamen, treffenden Definition, die möglichst inklusiv und vielfältig ist.