Schwule Nachbarn
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„Ein Roman über New Orleans ohne Schwule, das wäre wie ein Buch über Alaska ohne Schnee.“ Diese Aussage von Tony Fennelly verdeutlicht den anhaltenden Kulturkonflikt zwischen Schwulen und Lesben und ihrer heterosexuellen Umgebung. Anlässlich des 15. Verlagsgeburtstags wurden zahlreiche Autorinnen und Autoren gefragt, wie sie diesen Konflikt wahrnehmen. Die Antworten waren vielfältig: Einige fühlten sich nicht zuständig, während zwanzig Autoren spontan zusagten, ihre Perspektiven zu teilen. Die in der Anthologie versammelten Erzählungen führen uns durch verschiedene Schauplätze, darunter das Frankfurter Gallusviertel und eine Buchhandlung in Berlin, und zeigen eine Welt, in der Heterosexuelle plötzlich in der Minderheit sind. Eine ostdeutsche Frau wird mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre Jugendfreundin einst in sie verliebt war, was sie kalt und distanziert reagieren lässt. Judith Kuckart und Bodo Kirchhoff thematisieren Kindheitserinnerungen: Kuckarts Geschichte zeigt, wie ein Junge von Halbstarken als Mädchen verspottet wird und seine Spielkameradin ihn auf beeindruckende Weise rettet. Kirchhoff beschreibt eine beklemmende Begegnung im Internat, deren Auswirkungen den Jungen ein Leben lang verfolgen. Mit Beiträgen von zahlreichen namhaften Autoren wird ein facettenreicher Blick auf das Thema geworfen.
