Stephan Krass Boeken






Das Buch untersucht die transformative Kraft von Sprache und Literatur, indem es die Notwendigkeit betont, Wörter neu zu erfahren und ihre poetischen Möglichkeiten zu entschlüsseln. Es verbindet Konzepte wie die poetische Anordnung von Buchstaben und Zahlen mit der Schaffung neuer Bedeutungen. Der Autor spielt mit der Idee, dass Sprache durch kreative Konstellationen lebendig wird und uns zu neuen Lektüren anregt. In einem metaphorischen Rahmen, der Elemente wie den "Großen Generator" und die "Suchmaschine" integriert, wird die Lesbarkeit der Welt in einem neuen Licht betrachtet.
Die Spur der Buchstaben
Alphabet. Blaupause. Code
Der Speermann
Theaterstück
Radiozeiten
Vom Ätherspuk zum Podcast
Die Geburtsurkunde des Radios in Deutschland ist auf den 29. Oktober 1923 datiert. Vier Jahre später schon ließ sich Charles Lindberghs spektakulärer Flug über den Atlantik per Funk verfolgen. Das Weltgeschehen drang von da an bis in die entlegensten Winkel. Ein Knopfdruck genügte. Stephan Krass nimmt seine Leser mit auf eine fulminante Reise durch hundert Jahre Rundfunk – von den verheißungsvollen Anfängen in der Weimarer Republik über die Gleichschaltung unter Goebbels und dem akustischen Krieg alliierter Geheimdienste bis hin zu den legendären philosophischen Streitgesprächen der frühen Bundesrepublik, den Hörspielen, Bildungs- und Unterhaltungssendungen, Sportübertragungen und Livereportagen. Schließlich blickt er auf das erfolgreichste akustische Medium seit der Erfindung des Radios: den Podcast.
Die Stunde des Seepferdchens
Ein MemoRandom
Mit den Erinnerungen verhält es sich wie mit den Gedanken. Wir können sie nicht erzwingen, sie kommen zu uns. Ohne Ankündigung blitzen sie am Firmament der Memoria auf und streuen von weit her ein Wort, ein Bild oder eine Befindlichkeit in unsere Gegenwart. So entsteht ein Netz von Erinnerungssegmenten, die sich keiner chronologischen Struktur beugen, sondern eine eigene Ordnung aus verborgenen Verknüpfungen bilden. Mal streifen die Erinnerungen signifikante Ereignisse, mal banale Begebenheiten; mal kreisen sie um biographische Daten, mal um Momente der Zeitgeschichte; mal richtet sich der Fokus auf gerade erst vergangene Lebensstationen, mal reicht er weit zurück in die Kindheit. So fügen sich die verschiedenen Erinnerungssplitter zu einer szenischen Collage: subjektiv, assoziativ, momenthaft.
Mit dem Rezensionsautomaten CENSEO, der im Literaturseminar der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe unter der Leitung von Stephan Krass entwickelt wurde, steht erstmals ein Modus der Literaturkritik zur Verfügung, der allein auf dem Verfahren automatisierter Texterzeugung beruht. Folgt man den Instruktionen des Bord-Monitors dieser physisch präsenten und begehbaren Installation, erhält man zunächst eine Rezension und dann das zugehörige Gedicht. Die Umstellung der Literaturkritik auf ein generatives Verfahren ist Anlass genug, das Rezensionswesen in Geschichte und Gegenwart anhand einiger signifikanter Fälle etwas genauer zu betrachten.
Hans Magnus Enzensberger, Wort- und Sprachspieler in Praxis und Theorie, hat bereits mit seinem Landsberger Poesieautomaten bewiesen, dass »wir uns bei unseren Spielen nicht auf die zwei Dimensionen be-schränken müssen, welche uns das Papier bietet.« Zu seiner (und unse-rer) Unterhaltung hat er nun neues WortSpielZeug ersonnen, »gegen-ständliche Spielzeuge …, Objekte, im Halbschatten zwischen Kunst und Nonsense angesiedelt«, die »andere Formen der Lektüre ermöglichen«. Das vorliegende Marbacher Magazin enthält den sehr persönlichen »Waschzettel zu einer Ausstellung« von Hans Magnus Enzensberger selbst und wirft einen Blick in die Arbeitsmappen zu den neuen Objek-ten. Stephan Krass lässt die Geschichte der Poesie zwischen Wort und Ding Revue passieren. Als Autor, Literaturredakteur und Performance-Künstler ist er dieser Kunst besonders verbunden. Für den Landsberger Poesieautomaten hat er ein Angramm-Poem geschrieben, das in Schwä-bisch Hall und Marbach im Wechsel mit den Texten Enzensbergers lief und läuft.