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Joachim H. Rudek

    Der Tod ist eingeplant
    Der erfundene Superspion
    • Der erfundene Superspion

      Jörg Bocho und der größte Betrug des MfS

      In den frühen 1970er Jahren entwickelte der Stasi-Oberst Herbert Pätzel für seine Dissertation ein gefährliches Konzept: die »Agenten mit spezieller Auftragsstruktur« (AsA). Diese angeblichen westlichen Agenten sollten in der DDR agieren, geheime Waffendepots anlegen und im Westen ausgebildet werden, während Doppelgänger ihre Rollen einnahmen. Pätzel benötigte lediglich Fallbeispiele, um seine Theorien zu untermauern. Fast 150 Personen wurden aufgrund vager Denunziationen verhaftet und so lange verhört, bis sie Geständnisse ablegten. Ein Beispiel ist das Urteil von 1969 gegen Jörg Bocho, der 15 Jahre Haft wegen Spionage erhielt. Die Staatssicherheit sah in ihm den idealen Kandidaten, da er sich selbst als Offizier des amerikanischen Geheimdienstes NSA bezichtigte und seine vermeintlichen Aktivitäten immer weiter ausschmückte. Er berichtete von gezeichneten Klein-U-Booten und einer angeblichen Kampfschwimmerausbildung, überzeugt, dass ihm durch seine »Kooperation« die Freiheit im Westen winkte. Joachim H. Rudek hat die Akte Bocho eingehend untersucht und fragt sich, ob all dies eine Lüge war. 30 Jahre nach dem Mauerfall präsentiert er die Geschichte Bochos, die an einen Agententhriller erinnert, und beleuchtet die Methoden des MfS zur Entdeckung eines vermeintlichen Superspions.

      Der erfundene Superspion
    • Am 08. Mai 2002 landet eine Boeing 747-367 der Pakistan International Airline am Flughafen O’Hare in Chicago, wo ein Großaufgebot des FBI auf einen Passagier wartet: den 31-jährigen Amerikaner Jose Padilla, auch bekannt als Abdullah al Muhajir. Geboren 1970 in Brooklyn als Sohn puertoricanischer Eltern, wuchs er in Chicago auf und schloss sich früh einer Latino-Straßengang an. Bei seinen Festnahmen verwendete er verschiedene Aliasnamen und Geburtsdaten. Padilla entwickelte sich vom Kleinkriminellen zum Straßenräuber in Florida und sah sich als Rächer der sozial Benachteiligten, die sich das Wohlstandsniveau der privilegierten Schichten aneignen wollten. Nach seiner Freilassung 1997 heiratete er eine muslimische Frau und konvertierte zum Islam, nahm den Namen Abdullah al Muhajir an und folgte seiner Frau in den Mittleren Osten. Ob er sich tatsächlich in Kairo aufhielt, ist unklar, jedoch wurde er von US-Geheimdienstlern in Pakistan gesehen, wo er offenbar Kontakte zu Al-Qaeda hatte. Padillas Geschichte ist ein eindringliches Beispiel für die komplexen Verflechtungen von Identität, sozialer Ungerechtigkeit und extremistischen Ideologien.

      Der Tod ist eingeplant