Man spricht heute von einer Wissensgesellschaft und betrachtet das Wissen als Grundlage für soziales, politisches und therapeutisches Handeln. Wissen und Weisheit sind keine Gegensätze: Um weise zu sein, brauchen wir viele Formen des Wissens. Und Weisheit ist notwendig, um Wissen sinnvoll und richtig anzuwenden. Erst ihr Zusammenspiel ermöglicht, den Anforderungen heutiger Problemlagen gerecht zu werden. Namhafte Autorinnen und Autoren betrachten die Bedeutung von Wissen und Weisheit aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit einem Vorwort von Verena Kast und Beiträgen von Niklaus Brantschen, Hinderk M. Emrich, Judith Glück, Hubertus von Grünberg, Johanna Haberer, Martin Heisenberg, Elisabeth Moltmann-Wendel, Theodor Seifert, Annegret Stopczyk-Pfundstein, Harm Paschen, Katja Pratschke
Brigitte Dorst Boeken






Das Wissen des Herzens
Analytische Psychologie und Spiritualität
»Gelehrsamkeit allein genügt nicht«, so C. G. Jung. »Es gibt ein Wissen des Herzens, das tiefere Aufschlüsse gibt.« Die Tiefenschichten der Seele zu beschreiben und zu erkunden, ist das Ziel der von Jung entwickelten Analytischen Psychologie. Jung’sche Konzepte und Methoden – z. B. Archetypen, Aktive Imagination oder Traumdeutung – ermöglichen es, über die kognitive Ebene hinauszugelangen und die Tiefen der seelischen Innenwelt zu erfahren, wie die renommierte Jung’sche Analytikerin und Psychotherapeutin Brigitte Dorst zeigt. In dieser klaren und verständlichen Einführung nimmt sie vor allem die spirituellen Tiefendimensionen in den Blick, die das Charakteristische der Analytischen Psychologie ausmachen und sie von anderen Psychologien und Therapieverfahren unterscheidet. Das Buch macht deutlich, welche zentrale Bedeutung Spiritualität in der Analytischen Psychologie hat, die als eine »Spirituelle Psychologie« verstanden werden kann.
Viele Menschen erleben die Bedrohungen unserer Zeit als böse: das Agieren unverantwortlicher Machthaber, die Zerstörung ganzer Länder durch Kriege, die Ausbeutung der Ressourcen unserer Erde oder die Gewalt gegen Flüchtlinge. Das Böse ist menschengemacht. Es existiert aber nicht nur im Außen, sondern in jedem von uns. Die Tiefenpsychologie hat die Wirkkräfte des Bösen in der Seele des Menschen immer sehr ernst genommen und zur Erkenntnis der eigenen Schattenseiten aufgefordert. Wie können Verzweiflung, Ohnmacht, Aggression und Hass überwunden und die guten Kräfte des Mitgefühls, der Vergebung und der Heilung gestärkt werden? Was bedeutet menschliche Entwicklung im Spannungsfeld von Gut und Böse? Solche und ähnliche Fragen beleuchtet dieser Band aus interdisziplinärer Perspektive
Seele und Geld
Chancen und Risiken einer vielstimmigen Identität
Geld spielt für unser Wohlergehen eine wichtige Rolle. Wünsche, Ängste, Gefühle von Sicherheit und Unsicherheit sind damit verbunden. Geld hat auch Einfluss auf unser Selbstverständnis: Die finanziellen Möglichkeiten eines Menschen bestimmen die verschiedenen Facetten seiner Identität. Welche psychischen Muster spielen beim Umgang mit Geld eine Rolle? Was macht es mit Menschen, wenn Konsum, Besitz und Reichtum zentrale Werte und Ziele der Gesellschaft sind, in der sie leben? Woher kommen die Magie und die Macht des Geldes? Anhand dieser und ähnlicher Fragen wird der Zusammenhang von Psyche, Geld und Identität aus interdisziplinärer Perspektive betrachtet
Dazuzugehören ist ein menschliches Grundbedürfnis. Zugehörigkeit sichert schon beim Neugeborenen das Überleben, aber auch in allen weiteren Lebensphasen ist Verbundenheit mit anderen die Voraussetzung für Identität. Umgekehrt sind auch Abgrenzung, Freisein und Autonomie existenzielle Bedürfnisse. Das Spannungsfeld von Zugehörigkeit und Abgrenzung betrifft aber nicht nur das Individuum, sondern auch die Gesellschaft, wie die Beiträge in diesem Band deutlich machen: Die Probleme von Flüchtlingen werden ebenso in den Blick genommen wie das Thema Ausgrenzung oder interkulturelle Aspekte im Bereich von Religion und Psychotherapie
Resilienz
Seelische Widerstandskräfte stärken
Das Wissen um die aktuellen weltweiten Bedrohungen beeinträchtigt das Lebensgefühl vieler Menschen stark. Aber auch persönliche Lebenskrisen – ausgelöst z. B. durch Trennungen, schwere Erkrankungen oder Verluste – sind sehr belastend. Was kann helfen, schwierige Zeiten und Krisen zu überstehen? Anschaulich beschreibt Brigitte Dorst: Es gibt Widerstandskräfte der Seele, die uns befähigen, in schwierigen Lebenssituationen seelisch im Gleichgewicht zu bleiben. In der Psychologie werden sie als Resilienz bezeichnet. Die erfahrene Jung’sche Analytikerin und Psychotherapeutin zeigt, wie wir mit den heilenden und Halt gebenden Tiefenschichten der Seele in Kontakt kommen können. Mit Hilfe hochwirksamer tiefenpsychologischer Übungen ermöglicht sie den Leserinnen und Lesern, ihre Resilienz zu stärken, zu mehr Vertrauen, Hoffnung und Zuversicht zu finden und Krisen zu bewältigen.
Der verletzliche Mensch
Zwischen Freiheit, Mitgefühl und Verantwortung
Leben ist verletzlich. Nicht nur der einzelne Mensch ist Belastungen und Konflikten ausgesetzt, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen und die Gesellschaft als Ganze sind immer wieder gefährdet. Wie können wir mit Verletzlichkeit empathisch und verantwortlich umgehen? Was hilft Menschen, widerstandsfähiger zu werden? Welche Möglichkeiten gibt es, sich für andere einzusetzen - etwa in helfenden Berufen -, ohne selbst dabei auszubrennen? Was menschliche Zerbrechlichkeit und Verwundbarkeit bedeuten, zeigt dieser Sammelband aus interdisziplinärer Perspektive. Mit Beiträgen von Aleida Assmann, Verena Kast, Christian Schubert u. a.
ber die Kraft der Liebe - interdisziplinäre Perspektive. Mit Beiträgen von Karl Heinz Brisch, Frido Mann, Sylvia Wetzel u. a. Trotz aller Ambivalenzen hat die Liebe heilende und verändernde Kraft. Namhafte Expertinnen und Experten aus Psychologie und Psychotherapie, Religion, Theologie und Wirtschaft betrachten die Liebe in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen. Thematisiert werden die frühen Erfahrungen von Beziehung und Bindung in der Kindheit, die Liebe in Paarbeziehungen, der heilende therapeutische Eros, die Liebe als Mitgefühl und Verbundenheit im Leben des Einzelnen und in der Gesellschaft. Welches Transformationspotenzial die Liebe hat, zeigt dieser Sammelband aus interdisziplinärer Perspektive.
Aktive Imagination
Schöpferisch leben aus inneren Bildern
Imaginieren, das Hervorbringen innerer Bilder, ist etwas, das als psychische Aktivität der Phantasie ständig geschieht. Im Bereich der Mystik und Religion sowie in schamanischen Heilspraktiken gibt es seit Jahrhunderten imaginative Erfahrungswege. Als therapeutische Mittel sowie als Weg der Selbsterfahrung und der Persönlichkeitsentwicklung (Individuation) sind Formen der Imagination heute von besonderer Bedeutung und werden in sämtlichen bedeutsamen psychotherapeutischen Schulrichtungen genutzt. C. G. Jung hat die Aktive Imagination selbst erprobt und innerhalb seiner analytischen Therapien als eine eigene Methode entwickelt, bei der das Imaginieren nicht durch Vorgaben des Therapeuten gelenkt wird. Sieben der in Aktiver Imagination erfahrensten deutschsprachigen Psychoanalytiker und Psychoanalytikerinnen beschreiben aus theoretischer und anwendungsorientierter Sicht diese Methode und machen sie so für die psychotherapeutische Praxis nutzbar.



