Juliana Bauer Boeken

Die Geschichte des Lahrer Traditions-Cafés Hildebrandt - auch als „Süßes Löchle“ bekannt -, sowie die allgemeine Entwicklung der Konditorenkunst der letzte 100 Jahre.

Von 1848-56 leitete der Münchner Zeichner, Grafiker und Maler Eugen N. Neureuther als künstlerischer Vorstand die Königlich Bayerische Porzellanmanufaktur Nymphenburg. Während dieser kurzen Ära vollzog er in der bis dahin dem antikischen Geschmack verhafteten Kunstanstalt einen einschneidenden stilistischen Wandel: er führte den in der Mitte des 19. Jahrhunderts modern gewordenen Stilpluralismus ein und entwarf, verbunden mit vielfältigen naturalistischen Elementen wie auch mit Bildprogrammen bayerischer Motivtraditionen, eine Fülle von Porzellanwerken in der Formen- und Dekorsprache unterschiedlichster historischer Epochen. Eine Innovation in der Porzellankunst seiner Zeit schuf er mit den Figuren-„Arabesken“ seines Illustrationsstils, die auf der Deutschen Industrieausstellung 1854 als „Neuheit“ in der Stilentwicklung der gewerblichen Kunst gefeiert wurde. Unter Neureuthers Leitung erfuhr die Manufaktur erste Ansätze einer Umwandlung von einer Kunstanstalt in eine Kunst-Industrieanstalt.