Digitalisierung demokratischer Prozesse
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Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts hat die digitale Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) die Kommunikation und die Bildung des demokratischen Gemeinwillens grundlegend verändert. Allerdings wurden demokratische Institutionen und Prozesse nicht für die gemeinsame Nutzung mit IKT konzipiert, was zu Entwicklungen führt, die nicht automatisch demokratisch förderlich sind. Die Untersuchung der Auswirkungen der Digitalisierung auf demokratische Prozesse zeigt, dass diese stark von den institutionellen Rahmenbedingungen des jeweiligen Demokratiemodells abhängen. Acht unterschiedliche Demokratiemodelle werden in Bezug auf digitale Konsequenzen analysiert, wobei der Fokus auf Gesetzesherrschaft, Bürgerbeteiligung und den Ausrichtungen republikanisch oder liberalistisch liegt. Diese Perspektiven ermöglichen es, allgemeine Veränderungen in der digitalen Interaktion sowie spezifische Folgen bestimmter Faktorkombinationen zu identifizieren. Die fortlaufende Einbeziehung traditioneller Demokratieliteratur verdeutlicht, dass IKT nicht zu historischen Demokratietypen zurückführt, sondern eine neue Konstellation schafft, in der deliberative und konkordanzdemokratische Elemente eine zentrale Rolle spielen. Die Ergebnisse betonen die Relevanz von Themen wie Datenschutz, Meinungsmanipulation, Zugang zur Öffentlichkeit, direktdemokratischer Beteiligung sowie den Aufgaben von Parteien und Medien. Ein wichtiger Aspekt zukünftiger Forsch
