Das Thema Gesundheitsförderung gewinnt in der stationären Langzeitversorgung zunehmend an Bedeutung. In diesem Buch werden konzeptionelle Überlegungen, erste Forschungsergebnisse und Implementationsansätze vorgestellt. In Deutschland setzt sich zunehmend die international bestehende Erkenntnis durch, dass Prävention und Gesundheitsförderung zum festen Bestandteil des Aufgabenspektrums in der stationären Langzeitversorgung gehören sollten. Denn auch deren Nutzer weisen trotz manifester Gesundheitsstörungen und Funktionseinbußen Potenziale zur Stabilisierung ihrer gesundheitlichen Situation auf. Die mit dieser Entwicklung verbundenen Herausforderungen und Möglichkeiten zu thematisieren, ist Anliegen dieses Buches. Vorgestellt werden unter anderem Daten zu Gesundheitspotenzialen von Bewohnern, praktische Ansätze zur Bewegungsförderung und Umsetzungshinweise für Pflegeeinrichtungen
Annett Horn Boeken


Das ganze Leben ändert sich, wenn eine nahestehende Person im Wachkoma lebt.Etwa 5000 Menschen im Wachkoma werden in Deutschland zu Hause betreut. Pflegender Angehöriger eines wachkomatösen Menschen zu sein, bedeutet, mit vielfältigen Belastungen zu leben.Von dieser Hypothese ausgehend wurden in der vorliegenden Untersuchung pflegende Angehörige wachkomatöser Menschen nach ihren Handlungen und Erfahrungen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Angehörige zu pflegenden Angehörigen werden, weil sie Verantwortung für den Betroffenen übernehmen und die Hoffnung haben, dass er wieder gesund wird. Die Verantwortung bleibt bestehen, solange Angehörige sich dem Betroffenen gegenüber angehörig fühlen, und ihre veränderliche Hoffnung treibt sie an, alles für den Betroffenen zu tun. Unterstützen professionelle Helfer die Angehörigen in ihrer Verantwortung und Hoffnung, können Konflikte langfristig vermieden und Belastungen auf Dauer minimiert werden.