Ethik des assistierten Suizids
Autonomien, Vulnerabilitäten, Ambivalenzen



Autonomien, Vulnerabilitäten, Ambivalenzen
Eine ethisch-philosophische Untersuchung zum Zusammenhang von Alter, Leid und Zeit am Beispiel der Anti-Aging-Medizin
This work is a philosophical and ethical examination on the relation between suffering, time-experience and aging. The work focuses on the analysis of a special form of suffering of human beings due to the confrontation with the finiteness and transience of individual life-time. This negative time-experience is considered to be particular for modern societies and leads people to use technologies like anti-aging-medicine to avoid it. The author explains why the strategies used to avoid this confrontation are finally ineffective maybe even dangerous , and shows from a philosophical perspective why the confrontation with time can be considered the basis for a good life.
Das Interesse an Hannah Arendt und ihrem Werk ist derzeit stark ausgeprägt, wobei häufig ihre politischen Schriften im Fokus stehen. Diese Arbeit behandelt jedoch ein Thema, das über politische Überlegungen hinausgeht. Bei ihrem Versuch, die Verbrechen des Nationalsozialismus zu verstehen, wird Arendt immer wieder mit der Thematik des Bösen konfrontiert. Ihre Auseinandersetzung mündet in der provokanten These der „Banalität des Bösen“, die besagt, dass Menschen, die nicht böse sind, dennoch Böses tun, ohne es zu bemerken. Diese These stellt grundlegende Fragen zu unseren moralischen Vorstellungen in Frage. Die Annahme, dass böse Handlungen aus bösen Absichten resultieren, bildet die Basis für die moralische Verantwortung und viele ethische Diskurse. Doch was passiert, wenn diese Annahme nicht zutrifft? Kann jemand, der die Folgen seiner Handlungen nicht beabsichtigt, moralisch schuldig sein? Diese Arbeit versucht, die Thematik des Bösen in Arendts Gesamtwerk systematisch zu rekonstruieren. Durch die Einbeziehung ihres Spätwerks werden Perspektiven auf ihre politischen und ethischen Reflexionen eröffnet, die Hinweise zur Vermeidung der „Banalität des Bösen“ enthalten. Letztlich appelliert Arendt an den Einzelnen, in der gemeinsamen Welt Stellung zu beziehen und Moral nicht als Privatsache oder Angelegenheit von Ethik-Kommissionen zu betrachten.