In der folgenden Arbeit sollen die aussenpolitischen Beziehungen der Türkei genauer analysiert werden, wobei das gestörte Verhältnis zur Europäischen Union aufgrund des Zypernkonflikts und deren historische Wurzeln im Vordergrund der Untersuchungen stehen. Einerseits nahm die Europäische Union ein geteiltes Land wie Zypern als Mitglied in die Gemeinschaft auf andererseits begann sie zugleich die Verhandlungen mit der Türkei über einen Beitritt zur Union. Aufgrund der Ablehnung Zyperns als Staat seitens der türkischen Regierung und der Einfrierung einiger Verhandlungskapitel seitens der EU folgte eine spannungsgeladene Periode von 2005 bis 2009, in der keinerlei Fortschritt zu erkennen war.
Hakan O. zkan Boeken



Quo vadis Türkei?
Zum Aufstieg der islamisch-konservativen Parteien in der Türkei und dessen Auswirkungen auf den EU-Beitrittsprozess
Die Beziehungen zwischen der Türkei und der Europäischen Union waren bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts von großer Skepsis auf beiden Seiten geprägt. Seit der Regierungsübernahme der islamisch-konservativen AK-Partei 2002 näherte sich die Türkei durch relevante gesetzliche Änderungen in Form der Harmonisierungspakete an Europa an, was den Beginn der EU-Verhandlungen bedeutete. Die jetzige Regierungspartei ist durch ihre bisherige politische Tätigkeit als «demokratisch-konservativ» zu definieren. Ihre Aktivitäten deuten auf keine Islamisierung, sondern eher auf eine Europäisierung hin. Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, den Veränderungsprozess im Land und die Dimensionen eines EU-Beitritts herauszuarbeiten. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der sozialen, gesellschaftlichen und auch wirtschaftlichen Tendenzen in der türkischen Politik sowohl nach 2002 als auch davor.