Gottfried Wilhelm Leibniz: Monadologie
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Aristoteles' Wissenschaft von der Psyche
Die Aristotelische Seelenlehre galt lange als Schutz gegen Materialismus und Zufallsdenken, wird heute jedoch oft als materialistisch oder funktionalistisch interpretiert. Diese Interpretationen, die Aristoteles als Dualisten oder in anderen Kategorien einordnen, werden in diesem Buch einer neuen Gesamtdeutung gegenübergestellt. Es wird argumentiert, dass Aristoteles die Seele nicht als Materialist, Funktionalist oder Dualist versteht, sondern als schöpferische funktionale Form des Leibes. Die ersten sechs Kapitel analysieren die Psyche irdischer Lebewesen und deren Fähigkeiten auf der Stufenleiter von Pflanzen, Tieren und Menschen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Psyche als funktionale Struktur zu verstehen ist, die emergente Leistungen wie Leben, Wahrnehmung und Denken hervorbringt. Die Nährseele arbeitet an der Selbsterhaltung, die Sinnenseele als funktionales System von Sensorien, und die Vernunftseele als System, das durch Vorstellungskraft denkt. Kapitel 7 kritisiert gängige Deutungen der Seelenlehre als unzureichend. Kapitel 8 untersucht die Psyche himmlischer Wesen, wobei Aristoteles Gott und den Gestirnen eine Seele zuschreibt. Diese Passagen werden immanenztheologisch interpretiert, sodass die aristotelische Kosmologie als wissenschaftliche Aufklärung des mythischen Götterglaubens verstanden werden kann.
Eine Harmonie im Zeitalter der Berechnung
Leibniz' frühe Schriften sind bisher kaum systematisch erschlossen worden. Weil sich jedoch gerade in ihnen eine epochentypische Problemlösungsgeschichte dokumentiert, geben sie größten Aufschluss über jenes systembildende Hauptmotiv, dessen Folgeprobleme Leibniz' ganze Spätphilosophie differenziert beantworten will: die Harmonisierung der traditionellen Geistmetaphysik mit der kausal-mechanischen Naturerklärung durch die Hypothese vom individual-perspektivisch repräsentierenden geistigen Punkt, der später »Monade« heißen wird. Dieses Buch rekonstruiert in problemgeschichtlicher Methode erstmals die ganze philosophisch-enzyklopädische Synthese des frühen Leibniz und skizziert abschließend eine neue Deutung der späten Monadenlehre vom Frühwerk aus.
Es gibt offensichtlich nicht nur Moden der Kleidung, der Frisur oder des Wohnens, sondern auch Moden in den Wissenschaften, in Kunst, Philosophie und vielleicht sogar in der Religion. Das heißt aber gerade in Bereichen, die doch eigentlich 'feste Prinzipien' gegen den Wechsel des Zeitgeistes und der Moden verteidigen. Aber was bedeutet dann in diesen Zusammenhängen „Mode“? Und wie lassen sich solche geistigen Moden erklären? Gehören „Mode“ und „Moderne“ zusammen? Der vorliegende Band versucht eine systematische Antwort auf diese Fragen, indem er zunächst das Phänomen des Modischen auf seinen offenkundigen Feldern untersucht: den Kleidungsmoden, Wohnmoden, Körpermoden und den Moden in Freizeitgestaltung und Tourismus sowie im Sport. Von hier aus wird nach den spezifisch intellektuellen Moden in den Natur- und Geisteswissenschaften, in der Kunst, in der Philosophie und in der Religion gefragt.
Eine interdisziplinäre Verständigung über Kultur ist fällig und notwendig, um dem gegenwärtig weit verbreiteten Eindruck entgegenzuwirken, „Kultur“ habe sich als semantisches Irrlicht und als obsolet gewordener Gegenstand von Forschung erwiesen, weil der Begriff unüberschaubare wie unvereinbare Bedeutungsmomente bündele und aus einem bloßen Gespinst von Mehrdeutigkeiten bestehe. Demgegenüber wird in diesem Buch die Überzeugung vertreten, dass es gewinnbringend ist, die spezifischen Kompetenzen aus der Kultursoziologie und Populärkulturforschung, aus der Theorie des Kulturmanagements und der Medienkultur sowie aus der Kulturphilosophie zusammenzubringen, um zu zeigen, dass es trotz und gleichsam unterhalb der notorischen Vieldeutigkeit des Wortes „Kultur“ einen gemeinsamen Sachzusammenhang namens Kultur gibt, von dem die einzelnen Fachdisziplinen jeweils bestimmte Faktoren in den Blick nehmen und kraft ihrer eigenen Methoden erhellen. Damit leistet der Band einen wichtigen Beitrag, um den vielschichtigen und komplexen Terminus „Kultur“ als sozial- und kulturwissenschaftlichen Schlüsselbegriff wiederzugewinnen.
Texte von Theophrast, Alexander von Aphrodisias, Themistios, Johannes Philoponos, Priskian (bzw. Simplikios) und Stephanos (Philoponos). Zweisprachige Ausgabe
Dieser Band vereint erstmals alle erhaltenen antiken Interpretationen zur Lehre vom Geist (νοῦς) aus Aristoteles' De anima III, insbesondere Kap. 4-5, sowohl im Original als auch in deutscher Sprache. Die Texte bieten nicht nur Interpretationen eines der meistkommentierten Lehrstücke der Philosophiegeschichte, sondern enthalten auch eigenständige philosophische Auseinandersetzungen über den wirkenden und leidenden Geist, den menschlichen und göttlichen Geist sowie über die Möglichkeiten geistigen Erfassens. Enthalten sind Deutungen von Theophrast, Alexander von Aphrodisias, Themistios, Johannes Philoponos, Priskian, Pseudo-Simplikios und Pseudo-Philoponos. Diese Kommentatoren beziehen sich häufig auf frühere Ausleger, weshalb die Zusammenstellung um weitere wichtige Zeugnisse ergänzt wurde, darunter die Aristoteles-Deutung des Xenokrates und eines Anonymus des 2. Jahrhunderts. Zwei Einführungstexte der Herausgeber behandeln die systematischen Probleme der Auslegung von De anima III 4-5 sowie die antike Auslegungsgeschichte. Spezielle Einleitungen zu den acht Interpretationen informieren über die Autoren und deren spezifische Ansätze. Anmerkungen in den Anhängen bieten zusätzliche gedankliche, sachliche oder historische Erläuterungen zu einzelnen Textstellen.
Aus der Vortragsreihe der Medizinischen Gesellschaft Mainz e.V.
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e. V. fördert den Austausch zwischen Medizin, Natur- und Geisteswissenschaften durch regelmäßige Veranstaltungen zu medizinisch-wissenschaftlichen Themen, deren ausgewählte Vorträge in Buchform veröffentlicht werden. In diesem Band werden die Verdienste von G. W. Leibniz und K. Jaspers für die Entwicklung der Medizin gewürdigt, wobei ihre interdisziplinären Ansätze hervorgehoben werden. Leibniz, als Vordenker der modernen Medizin, formulierte im 17. Jahrhundert wegweisende Anregungen zur Verbesserung der medizinischen Disziplin, einschließlich der Notwendigkeit von Grundlagenforschung, wissenschaftlichen Methoden, naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, der Ausbildung von Ärzten und einer staatlichen Gesundheitsstruktur. Seine Impulse legten die Grundlagen für die heutige Medizin. Jaspers, als Psychiater, trug maßgeblich zur wissenschaftlichen Entwicklung der Psychopathologie bei und setzte sich dafür ein, das Seelische mit der Methodik der Phänomenologie zu erfassen. Er respektierte die „Unendlichkeit jedes Individuums“ und seine „allgemeine Psychopathologie“ gilt als Standardwerk. Jaspers’ philosophische Arbeiten befassen sich mit den Grundbedingungen menschlicher Existenz, insbesondere in Grenzsituationen wie Krankheit und Tod, und beschreiben existentielle Krisen, in denen Menschen ihre Verletzlichkeit erkennen und zu einer neuen Stufe ihres Selbstseins gelangen können.
Angesichts der jüngsten Geschichte von Ländern, in denen schwerwiegende und umfassende Menschenrechtsverletzungen gegen die eigene Bevölkerung begangen wurden und werden, bleibt die Frage nach dem Sinn und der möglichen Legitimität sogenannter Humanitärer Interventionen von brennender Aktualität. Darf die Staatengemeinschaft, um durch Regierungsgewalt hervorgerufenes verheerendes Leid zu beenden, ihrerseits Gewalt gegen einen souveränen Staat anwenden? Und darf sie das möglicherweise sogar dann, wenn sie kein UN-Mandat hierfür besitzt? Der vorliegende Band wirft diese und benachbarte Fragen systematisch auf und sucht Antworten. Im Unterschied zu den weitreichenden politischen Diskussionen um Nutzen und Nachteil der humanitären Intervention sowie zu den zahlreichen völkerrechtlichen Beurteilungen ihrer Legitimität versammelt er Stellungnahmen renommierter Experten, in denen eine weitgehend ethische Beurteilung der humanitären Intervention versucht wird. Missbrauchs- und Fehlschlagsrisiken werden ebenso mitreflektiert wie die Dilemmata der Humanitären Intervention zwischen Politik, Völkerrecht und Ethik. Mit Beiträgen von: Lothar Brock, Hubertus Busche, Michael Haspel, Christoph Conrad Henke, Otfried Höffe, Sabine Jaberg, Skadi Krause, Wolfgang Lienemann, Jean-Christophe Merle, Peter Schaber, Bernhard Sutor, Véronique Zanetti