Was zeichnet eine sozialpädagogische Perspektive aus? Die in diesem Band gesammelten Beiträge diskutieren die Charakteristika eines sozialpädagogischen Blicks auf Heimerziehung, familienunterstützende Arrangements, Pflegekinderhilfe, Theorie-Praxis-Transfer und auf die Sozialpädagogik als Disziplin. Im Mittelpunkt stehen ein explizit pädagogischer Zugang, die Subjektperspektiven der Adressat*innen und das Denken in komplexen Interdependenzgeflechten. Anschaulich herausgearbeitet werden die Spezifika des »Sozialpädagogischen Blicks« nach Klaus Wolf, dem dieser Band anlässlich seiner Emeritierung gewidmet ist.
Daniela Reimer Boeken





Was wird aus Kindern, die in Pflegefamilien aufgewachsen sind? Wie wichtig bleibt die Pflegefamilie? Welche Bedeutung kommt der Herkunftsfamilie zu? Diese Fragen werden anhand einer von der EmMi Luebeskind-Stiftung finanzierten Longitudinalstudie, basierend auf biografischen Interviews mit jungen erwachsenen Pflegekindern und einer vier bis acht Jahre später durchgeführten Folgebefragung, beantwortet. Konsequenzen und Empfehlungen für Fachkräfte, Pflegefamilien und die Strukturen der Jugendhilfe werden abgeleitet.
Aus den Erfahrungen ehemaliger Pflegekinder werden deren Konstruktionen von Normalität und ihre Strategien, Normalität auszubalancieren vor dem Hintergrund ihrer Biografie rekonstruiert und analysiert. In Biografien ehemaliger Pflegekinder gibt es Erfahrungen, die sie von Menschen, die keine Pflegekinder sind oder waren, unterscheiden und die sie in ihren eigenen Augen und denen anderer als unnormal erscheinen lassen. Mit biografischen Interviews wird untersucht, welche konkreten Erfahrungen und Erlebnisse es sind, die Pflegekinder mit mangelnder oder fragiler Normalität machen. Aus den Erfahrungen werden Konstruktionen von Normalität, die die jeweiligen Biografieträger vornehmen, rekonstruiert; biografische Hintergründe sowie Strategien der Normalitätsbalance werden analysiert.
Hierzulande gibt es zwei Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, die aus den verschiedensten Gründen nicht bei ihren leiblichen Familien leben können: Heime und Pflegefamilien. Kinder, die in Pflegefamilien aufwachsen, stehen im Mittelpunkt der vorligenden Untersuchung.