Auf Grund des Erfordernisses der Erschöpfung des innerstaatlichen Rechtsweges ist es zuallererst die Pflicht der nationalen Gerichte, den Konventionsrechten innerstaatliche Geltung zu verleihen. Da es im Interesse eines jeden Staates liegen müsste, eine Verurteilung durch den EGMR zu vermeiden, dürfte eigentlich zu erwarten sein, dass die nationalen Gerichte der Anwendung der EMRK einen hohen Stellenwert einräumen. Angesichts zahlreicher Verurteilungen der Vergleichsstaaten bestehen indes Zweifel, ob die innerstaatliche Rechtsprechung sich ihrer Funktion im europäischen Rechtsschutzsystem hinreichend bewusst ist. Kathrin Mellech untersucht unter Berücksichtigung der strukturellen Unterschiede zwischen französischer und deutscher Rechtsordnung daher insbesondere die Einstellung der innerstaatlichen Rechtsprechung gegenüber dem Konventionsrecht und deren Wandel.
Kathrin Mellech Boeken


Haftung für Fehlverhalten Minderjähriger nach deutschem und französischem Recht
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Die Arbeit enthält eine rechtsvergleichende Betrachtung der deliktischen Haftung für die von Minderjährigen (mit-)verursachten Schäden. Einschlägige Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches sowie des Code civil werden erläutert und die dazu ergangene Rechtsprechung unter Heranziehung der Lehrmeinungen analysiert und bewertet. Ausgehend von der persönlichen Verantwortlichkeit des Minderjährigen als Schädiger einerseits und als Geschädigtem andererseits, wird insbesondere die Haftung im Straßenverkehr ausführlich behandelt. Ferner betrachtet wird die Haftung der Eltern sowie weiterer aufsichtspflichtiger Personen. Abschließend werden die in den einzelnen Kapiteln erlangten Ergebnisse aus dem Vergleich der beiden Rechtsordnungen zusammengefasst.